Hersteller gegen Drittanbieter

Der Kampf um die Supplies-Marge

30. September 2016, 10:38 Uhr | Peter Tischer

HPs kurzfristige Blockade von Fremdpatronen zeigt: Während Hersteller und Drittanbieter um Margen bei Supplies kämpfen, bleiben Kunde und Channel verunsichert zurück.

Am 13. September erhielten viele Nutzer von HP-Druckern der »Officejet«-, »Officejet Pro«- und »Officejet Pro X«-Serien statt des gewünschten Ausdrucks eine Fehlermeldung, dass die verwendeten Patronen falsch oder defekt seien. Die betroffenen HP-Geräte hatten allerdings noch am Vortag klaglos mit den nun beanstandeten Patronen funktioniert. Verantwortlich dafür war ein neues Firmware-Update, das auf die vernetzten Drucker aufgespielt wurde.

Seitdem unterscheiden die Geräte originale HP-Patronen von billigen Nachbauten — und geben bei letzteren eine Fehlermeldung aus. In einer offiziellen Stellungnahme erklärt HP, dass neu eingeführte Features die Kommunikation zwischen Patrone und Drucker sichern und das geistige Eigentum des Unternehmens schützen sollen. Refiller und Patronen-Anbieter, die originale Chips von HP verwenden, werden von der neuen Firmware nicht ausgeschlossen. Der Schritt von HP ist nur eine weitere Episode im Kampf der Druckerhersteller gegen Anbieter von Patronennachbauten. Versuchte man früher, durch Leuchtdioden oder patentierte Bauteile in den Patronen Drittanbieter aus dem lukrativen Supplies-Markt zu drängen, geschieht das in Zeiten immer intelligenterer Geräte eben durch Software, die inzwischen auch selbstständig — ohne Zutun des Anwenders — aufgespielt werden kann.


  1. Der Kampf um die Supplies-Marge
  2. Handel und Verbraucher verunsichert

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