Vorwurf des Insider Handels

Ermittlungen gegen Mitarbeiter von Triumph-Adler

20. Juli 2010, 12:06 Uhr | Nadine Kasszian
Nach Medienberichten steht auch TA-Vorstandssprecher Robert Feldmeier unter Verdacht des Insider Handels

Elf ehemalige und aktuelle Mitarbeiter von Büro-Dienstleister Triumph-Adler werden im Zusammenhang mit der Übernahme durch Kyocera Mita des Insider Handels verdächtigt. Büorräume und Privatwohnungen wurden durchsucht. Unter den Verdächtigen auch TA-Chef Robert Feldmeier.

Elf Mitarbeitern von TA Triumph-Adler wird vorgeworfen Insider-Handel betrieben zu haben. Bundesweit wurden nach Angaben des Unternehmens zehn Geschäfts- und Büroräume von der Staatsanwaltschaft durchsucht. Es wurde umfangreiches Beweismaterial beschlagnahmt. Medienberichten zu Folge gehören ehemalige und aktuelle Mitarbeiter von TA genauso zum Kreise der Verdächtigen wie der derzeitige Chef Robert Feldmeier und seine Frau: Ihnen wird vorgeworfen, sich bei der Übernahme von Triumph-Adler durch Kyocera Mita persönlich bereichert zu haben, indem sie Insider-Wissen genutzt haben. Bevor die Übernahme offiziell von Kyocera bekannt wurde, sollen sich die Beschuldigten mit Aktien eingedeckt haben, die sie nach dem Übernahmeangebot, das den Kurs nach oben schnellen ließ, wieder verkauften.

Erst im Mai war Triumph-Adler negativ aufgefallen, als bekannt wurde, dass die Geschäftszahlen der TA-Tochter TA Corporate Consulting bereits seit 2007 falsch ausgewiesen wurden (CRN berichtete). Der Geschäftsführer der Tochter wurde entlassen - TA-Vorstandssprecher Robert Feldmeier jedoch nicht zur Verantwortung gezogen.

Betrachtet man die jüngsten Vorwürfe der Staatsanwaltschaft Nürnberg, stellt sich die Frage, wer bei dem Nürnberger Bürodienstleister noch rechtschaffen wirtschaftet. Obwohl zunächst die Unschuldsvermutung gelten muss, steht die Glaubwürdigkeit des gesamten Unternehmens in Frage. Unverständlich auch, dass die Mutter-Gesellschaft Kyocera Mita zu den Vorwürfen schweigt. Die deutsche Gesellschaft des Herstellers von Druckern und Kopierern erklärt, dass die beiden Unternehmen in Deutschland getrennt von einander agieren. Ein aktueller Geschäftsbericht von TA zeigt, dass sich auch die finanzielle Schieflage des Unternehmens nicht bessert. Für das um drei Monate verkürzte Rumpfgeschäftsjahr 2010 verzeichnet TA ein Minus von 14 Millionen Euro.


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