Alcatel fordert Cisco nocheinmal heraus

10. Februar 2004, 11:47 Uhr |

Alcatel fordert Cisco nocheinmal heraus. Es ist fast wie der Weltmeisterkampf zwischen Lewis und Klitschko: Der eine - Alcatel - will immer, kann aber noch nicht so richtig. Mit den nun auf dem Partner-Forum in Paris vorgestellten Produktneuheiten machen die Franzosen einen erneuten Anlauf.

Alcatel fordert Cisco nocheinmal heraus

Alcatel hatte bisher ähnlich wie Siemens immer darunter zu leiden, dass der Münchner Konzern schon länger im Sprach-Geschäft ist und auf eine erhebliche Kundenbasis verweisen kann, deren Wünsche und Bedürfnisse berücksichtigt werden mussten. Einen völligen Neuanfang, so wie dies Cisco mit seinen VoIP-Lösungen lange propagierte, war daher keine echte Alternative für Alcatel. Inzwischen hat aber auch der französische Anbieter seine gesamte Produktfamilie IP-fähig gemacht und versucht nun mit den neuen, auf dem gerade in Paris stattfindenden Partnerforum vorgestellten Produkten sogar am Netzwerkprimus vorbeizuziehen.

Dazu bietet Alcatel demnächst ebenfalls ein höherwertiges IP-Telefon an, ebenfalls mit farbigem Display, ausreichend Platz zum Darstellen von Nachrichten oder Anwendungen und der Möglichkeit via XML Programme von Softwarepartnern auf dem Display darzustellen.

Interessante Variante: Ein Modell mit Bluetooth-Verbindung zwischen Hörer und Tischgerät soll mehr Bewegungsfreiheit am Arbeitsplatz ermöglichen. In dieselbe Richtung geht ein Wireless-LAN-Telefon, das ebenfalls in Paris das erste Mal zu sehen ist. Fünf unterschiedliche Access-Points für WLANs nach 802.11a, b und g und Access-Switches, die die Access-Points ins Netzwerk einbinden sollen, komplettieren das Angebot. Eigene PCMCIA-Karten will Alcatel nicht anbieten. Zur Stromversorgung über das Ethernet-Kabel setzen die Franzosen auf den Technologiepionier Powerdsine.

Auch neu im Programm ist eine kleinere Version des Komplett-Office-Pakets OmniPCX, die sich gezielt an Kleinstbüros wendet. Die anderen Mitglieder der Omni PCX-Familie wurden ebenfalls aufgerüstet: Sie besitzen nun von Haus aus grundlegende Call-Center-Funktionen, die Alcatel aus seiner Erfahrung mit der Genesys-Sparte abgeleitet hat. Damit nehmen die Franzosen einem anderen Mitbewerber den Wind aus den Segeln: Bisher hatte Avaya mit seiner IP-Office-Serie und den darin integrierten Call-Center-Möglichkeiten noch die Nase vorne gehabt.

http://www.alcatel.de


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