Mit einer Anzeige geht Amazon in Europa gegen mehr als 10.000 Webseiten und Nutzer vor, die im großen Stil Bewertungen auf seiner Plattform manipuliert und entsprechende Dienste angeboten haben sollen.
Amazon holt in Europa zum Rundumschlag gegen gefälschte Bewertungen aus. Der Etailer hat in Italien Anzeige gegen die Verantwortlichen von rund 11.000 Webseiten und Social-Media-Accounts erstattet. Sie alle sollen ihren Kunden gefälschte Produktbewertungen auf Amazon angeboten oder vermittelt haben. Auch in Spanien läuft eine Zivilklage gegen einen Anbieter von Fake-Bewertungen, der seine Aktivitäten verdecken wollte, indem er sie über Telegram abwickelte. In Deutschland hat der Konzern nach eigenen Angaben Mahnbriefe an fünf Webseitenbetreiber verschickt, die Interessenten zu entsprechenden Angeboten führten. Die Angebote sollen daraufhin bereits aus dem Netz genommen worden sein. Amazon erklärte darüber hinaus, man investiere beachtliche Ressourcen um solche Angebote aufzuspüren und zu stoppen.
Die Anbieter setzen bei der Erstellung der Fake-Bewertungen auf verschiedene Provisionsmodelle. Während einige Bewertungsbroker ihre Agenten direkt für ihre Texte bezahlen, die teils auch ohne Kauf eingestellt werden, übernehmen andere im Gegenzug für eine gute Bewertung die Kosten für das Produkt und stellen so sicher, dass sie als verifizierter Kauf erscheint. Händler und andere Anbieter, die entsprechende Services nutzen riskieren dafür aus dem Marktplatz zu fliegen.