Gaming-Messe vor dem Aus

Das leise Sterben der E3

3. April 2023, 9:49 Uhr | Lars Bube
© Screenshot e3expo.com

Das große Comeback der einst wichtigsten Gaming-Messe E3 nach der Pandemie wurde abgesagt, auch ihre Zukunft ist fraglich. Davon werden alternative Veranstaltungen wie die Gamescom und andere Formate profitieren.

Während in den vergangenen drei Jahren immer wieder darüber diskutiert wurde, wie sinnvoll rein digitale und hybride Messekonzepte sind, zeigt ein prominenter Fall jetzt eindrücklich, wie wertvoll diese in der Pandemie geborenen Ersatzmaßnahmen trotz aller Einschränkungen waren und sind. Die seit Jahrzehnten größte und wichtigste Gaming-Messe, die Electronic Entertainment Expo (E3), hatte es 2020 verpasst, sich rechtzeitig ein entsprechendes digitales Alternativ-Format einfallen zu lassen. Auch in den beiden Folgejahren wurde die Veranstaltung stattdessen einfach abgesagt und darauf gehofft, nach der Pandemie wieder zum alten Konzept und damit zu alter Größe zurückkehren zu können. Das rächt sich nun bitter. Denn die Zeiten haben sich in diesen drei Jahren nachhaltig verändert. Einerseits haben andere Messen wie die Gamescom in dieser Zeit das Publikum und die Hersteller auf ihre Seite gezogen, andererseits setzen die Gaming-Firmen immer häufiger auf eigene Online-Formate statt der teuren und aufwendigen Messe-Inszenierungen. Zudem steht auch der Gaming-Markt in der aktuellen wirtschaftlichen Situation schwer unter Druck.

So kam es nun, wie es wohl kommen musste: Nachdem einige der größten Gaming-Firmen und Aussteller vergangener Jahrzehnte wie Microsoft, Nintendo und Sony nicht mehr nach Los Angeles kommen wollten, mussten die Veranstalter nun die Reißleine ziehen und die Veranstaltung absagen. Dabei hatten sie sich noch vor einigen Wochen überzeugt gezeigt, dass der einstigen Leitmesse im Juni ein großartiges Comeback mit vielen Besuchern und Ausstellern gelingen würde. Auch wenn es ganz danach aussieht, dass damit der letzte Vorhang gefallen ist, wollen die Veranstalter die E3 aber damit noch nicht ganz für tot erklären. Die Zukunft der Messe soll nun „Re-Evaluiert“ werden. Ein Schritt, der mindestens vier Jahre zu spät kommt. Hatten doch schon vor der Pandemie viele Branchenexperten moniert, dass sich die Veranstaltung seit ihren Anfängen in den 90er-Jahren kaum weiterentwickelt und damit gegenüber jungen und frischen Formaten wie dem Summergamefest zunehmend angestaubt gewirkt habe.

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