„Bakisto“ entlastet Mitarbeiter

Hier bäckt der Roboter die Brötchen

13. April 2023, 12:40 Uhr | Michaela Wurm
© Fanuc

Roboter gehen in immer mehr Branchen den Mitarbeitern zur Hand oder übernehmen ihre Aufgaben gleich ganz. „Bakisto" schiebt schon um 4 Uhr morgens die Brötchen in den Ofen, damit sich der Bäcker im Bett noch einmal umdrehen kann.

Sie kommen aus der Industrie, sind aber inzwischen auch in Restaurants, Wäschereien und auf Bauernhöfen im Einsatz: Roboter erobern immer mehr Wirtschaftsbereiche und entlasten dort die Mitarbeiter von Routineaufgaben oder schweren körperlichen Arbeiten. Jetzt erobern die genügsamen Blechkameraden auch eine Branche, die unter anderem wegen ihrer Arbeitszeiten nur schwer Mitarbeiter bekommt – Bäckereien und Backshops.

Der weltgrößte Roboterhersteller Fanuc, Backofenhersteller Wiesheu und der Retail-Spezialist Wanzl haben gemeinsam das automatische System „Bakisto" entwickelt, das Mitarbeiter von Supermärkten und Discountern entlasten und sogar Lebensmittelverschwendung reduzieren könnte.

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Backroboter „Bakisto“
Backroboter „Bakisto“ entlastet die Mitarbeiter
© Fanuc

Der backende Roboter übernimmt wichtige Arbeitsschritte vom Belegen des Backblechs über die Eingabe und Entnahme des Blechs aus dem Ofen bis hin zum Bestücken der Auslagen. Bakisto berechnet zudem mithilfe von künstlicher Intelligenz, wie viele Brötchen, Croissants oder Teilchen im Tagesverlauf voraussichtlich nachgefragt werden, bereitet die Backwaren vor und holt sie zur richtigen Zeit aus dem Ofen. „Die Verkaufsmengen sind stark abhängig vom Wetter, von Schulferien oder Veranstaltungen. Unser System berücksichtigt diese Daten und backt entsprechende Mengen", erklärt Ralf Völlinger, General Manager Robot Business Division bei Fanuc Europe. Das bedeute weniger Stress für die Beschäftigten, weil sie nicht ständig die Auslagen und Öfen im Auge behalten müssten und sich auf andere Aufgaben konzentrieren könnten.

Er sieht künftig noch weit mehr Einsatzgebiete für Roboter. Denn der zunehmende Fachkräftemangel lasse das Interesse auch außerhalb der Industrie wachsen. „Vor allem im Handel oder im Handwerk, wo bisher viele Arbeitsschritte manuell laufen, können Roboter eine spürbare Entlastung bringen", so Völlinger. Davon würden nicht zuletzt auch die Beschäftigten profitieren, zum Beispiel durch attraktivere Arbeitszeiten. Im Falle von „Bakisto" etwa beginnt ein kollaborativer Roboter bei entsprechender Programmierung frühmorgens selbständig zu backen – und die Mitarbeiter können länger schlafen.


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