Arques-Chef Peter Löw
Lohnende Nähe zum Bankrott
Einer seiner letzten Deals zielt auf den Aufbau eines Distributionsunternehmens. Nun zieht sich Peter Löw von der Arques AG ins Privatleben zurück. Nahe am Bankrott war der Manager fast immer. Und verdiente in nicht einmal zwei Jahren über 100 Millionen Euro.
Peter Löw wird seinen Vorstandsvertrag bei der Starnberger Arques Industries AG nicht verlängern und kündigte seinen Rückzug ins Privatleben an. Sein Nachfolger wird der bisherige Stellvertreter Martin Vorderwühlbecke.
Das Geschäft mit fast bankrotten Firmen hat sich für den 46-jährigen Manager glänzend bezahlt gemacht. Der gebürtige Ludwigshafener gründete vor 7 Jahren die Arques AG, ein Unternehmen, das angeschlagene Firmen kauft, mit eigenem Management besetzt, saniert und nach kurzer Zeit gewinnbringend veräußert.
Die Arques AG hat sich seit ihrem Börsengang zu einer Kursrakete entwickelt. Gründer Löw trennte sich seit Juli 2005 immer wieder von Aktien, zuletzt verkaufte er vor wenigen Tagen die letzten Anteile für rund 60 Millionen Euro. Allein in den letzten eineinhalb Jahren hatte Firmengründer Löw insgesamt einen Verkaufserlös von über 100 Millionen Euro für seien Anteile erhalten. Dass Löw sich nun, wie angekündigt, in seine Starnberger Villa zurückzieht und ausschließlich den Blick über den See genießt, ist bei der Vita dieses Managers eigentlich nicht vorstellbar.
Eine seiner letzten Transaktionen galt dem Auf- und Ausbau der Neu-Ulmer Tiscon AG zu einem Distributionsunternehmen, nachdem die Firma als IT-Dienstleister gescheitert war. Arques kaufte Ende vergangenen Jahres von der Schweizer COS das deutsche Distributionsgeschäft einschließlich der Avitos GmbH und der Topedo GmbH. Dieses Jahr folgte der Kauf des Passauer Grossisten Chikara Handels GmbH. Mit diesen Firmen soll unter Führung von Arques-Vorstand Markus Zöllner, der auch Vorstand der Tiscon AG ist, ein schlagkräftiger IT-Distributor entstehen.
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