Händler ächzen unter der zunehmenden Zahl von Retouren. Bei jedem zweiten Online-Shop nehmen die Rücksendungen ein solches Ausmaß an, dass sie das Geschäft belasten.
Das Onlinegeschäft ist gerade in Corona-Zeiten ein wichtiges Standbein für viele Einzelhändler geworden. Doch mit wachsendem Volumen steigt auch die Zahl der Rücksendungen und belastet nicht nur das Geschäft der Online-Händler. Die stark zunehmenden Retouren beim Online-Shopping sorgen für mehr Verpackungsmüll, zusätzliche Kosten und belasten die Umwelt.
15 Prozent der online bestellten Waren werden nach Einschätzung der Betreiber von Online-Shops zurückgeschickt. Das ergab eine repräsentative Befragung von Bitkom Research im Auftrag des Branchenverbands Bitkom von 505 Händlern.
Bei fast jedem zweiten Online-Einzelhändler (44 Prozent) nehmen die Rücksendungen ein solches Ausmaß an, dass sie das Geschäft belasten. 51 Prozent berichten von steigenden Kosten durch Rückgaben.
„Für die Onlinehändler bedeuten Retouren einerseits einen Umsatzverlust und andererseits zusätzliche Personal- und Prozesskosten. Für die Umwelt führen Retouren zu mehr CO2-Ausstoß durch zusätzliche Lieferwege und mehr Verpackungsmüll“, sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer. Bernhard Rohleder. „Mithilfe digitaler Technologien wie KI, Big Data oder Virtual Reality können Kaufentscheidungen zuverlässiger getroffen werden.“ So kann etwa Kleidung virtuell anprobiert, Möbel können ins Wohnzimmer projiziert werden. Außerdem können Händler die Ursachen für Retouren mit KI genau analysieren. Dadurch wird die Wahrscheinlichkeit einer Retoure reduziert.
Der Großteil der Online-Einzelhändler hat diesen Nutzen der Digitalisierung bereits erkannt: Zwei Drittel (65 Prozent) sagen laut der Bitkom-Umfrage, dass digitale Technologien helfen können, die Anzahl an Retouren zu senken.