Bis vor kurzem war HRM bei weitem keine Kernaufgabe im Systemhausgeschäft, die Personalentwicklung ist mittlerweile aber Geschäftskritisch geworden. Denn der wachstumsbegrenzende Faktor für ein Systemhaus ist in der Regel nicht die Nachfrage, sondern fehlendes Personal. Deshalb stehen Personalgewinnung auf der einen aber auch das Halten bereits vorhandener Fachkräfte auf der anderen Seite entsprechend weit oben auf der Prioritätenliste. Allerdings scheint die HR-Branche für die Anforderungen der Systemhäuser nicht ausreichend gerüstet zu sein. »Ich habe bis heute nicht ein einziges Systemhaus kennengelernt, das für seine Bedürfnisse gute Erfahrungen mit Head-Huntern gemacht hat«, so Bergmann. In einer Service-Branche wie die der Systemhäuser sollte man die Mitarbeiter gezielt mit Persönlichkeitstests arbeiten, die Mitarbeiter gezielt danach selektieren, ob sie sich für Serviceaufgaben gut eignen«. Laut Bergmann müssen potentielle Mitarbeiter nach einem methodischen Katalog identifiziert, das Unternehmen als attraktiver Arbeitgeber präsentiert und die Rekrutierungsprozesse schlank und gut organisiert gehalten werden.
Da Bergmanns Unternehmen in Uelzen sitzt, hat der Systemhauschef auch Erfahrung, wie sich eventuelle strukturelle Standortnachteile ausgleichen lassen. »Das Margenpotential der Kunden ist durch die geringere Zahl an Mitbewerbern deutlich besser als andernorts. Zudem ist in diesem Landkreis Wohneigentum deutlich leichter zu erwerben und die Lebenshaltungskosten sind geringer«, erklärt Bergmann. Nach etwa der Hälfte des Bewerbungsgesprächs drehe er die Perspektive aktiv um und »verkaufe« dem Bewerber aktiv sein Unternehmen.