Überraschende Kehrtwendung im Bechtle-Vorstand: Klenk wird CEO

25. März 2004, 15:53 Uhr | Martin Fryba

Überraschende Kehrtwendung im Bechtle-Vorstand: Klenk wird CEO. Der Bechtle-CEO Karl-Heinz Gosmann ist nicht einmal vier Wochen nach Amtsantritt völlig überraschend von seinem Posten ausgeschieden und hat Bechtle verlassen. Neuer Chef ist nun doch Wunschkandidat und Firmengründer Ralf Klenk.

Überraschende Kehrtwendung im Bechtle-Vorstand: Klenk wird CEO

Eigentlich sollte Karl-Heinz Gosmann, Vorstand der von Bechtle gekauften PSB, zum 1. März die Nachfolge von CEO Gerhard Schick antreten. Hat er offensichtlich auch, aber nur für rund drei Wochen. Gestern Abend gab das Systemhaus bekannt, dass Gosmann als Vorstand abberufen wurde. Der Wunschkandidat Ralf Klenk hat sich doch noch dazu durchgerungen, die Führung bei Bechtle zu übernehmen. Ursprünglich hatte Klenk das ihm angebotene Amt wegen familiärer Gründe ausgeschlagen. Gründe für die überraschende Kehrtwendung gab Bechtle nicht bekannt. Das Führungsduo Schick/Klenk muss wohl der Mut verlassen haben, die Ende vergangenen Jahres einmal getroffene Entscheidung durchzuziehen.

Gut möglich, dass ihnen die Pläne Gosmanns nicht gelegen kamen. Der ehemalige PSB-Manager, der sich nicht als Sachverwalter einer aufgebauten Firma, sondern sich selbst einen Macher und Gestalter bezeichnet, wollte die bisher weitgehend selbständig agierenden Geschäftsführer der Töchter stärker an die Konzernzentrale binden und von dort mehr als bisher Impulse für eine strategische Positionierung im Lösungsgeschäft aussenden. Die Zukunft sah Gosmann vor allem im höherwertigen Systemhaus-Geschäft. Er wollte weg vom Image eines Box-Movers und Bechtle stärker als Lösungsanbieter im Markt positionieren.

Gosmann machte sich auch Gedanken darüber, ob die dezentrale Firmenstruktur der auf rund 50 selbstständige Töchter angewachsenen Bechtle AG noch eine geeignete Struktur für ein Systemhaus dieser Größe darstelle. In einem früheren Gespräch mit CRN zeigte sich der studierte Mathematiker und Elektrotechniker davon überzeugt, dass er sich entgegen früherer, von extern kommender Vorstände bei Bechtle eine längere Zeit werde halten können. Mit einer Amtzeit von rund drei Wochen hat er seine geschassten Vorgänger - im negativen Sinne - weit übertroffen.

Bessere Chancen sich zu halten, haben dagegen die neu bestellten Vorstände Jürgen Schäfer (E-Commerce und Logistik) und Gerhard Marz (Systemhausgeschäft), die neben Klenk die Bechtle AG führen werden. Sie sind lang gediente Mitarbeiter, die die Dominanz der Firmengründer Klenk und Schick (neuer Aufsichtsratsvorsitzender) entsprechend zu respektieren wissen werden.

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