Virtualisierung für Handys und Smartphones

Vmware virtualisiert jetzt auch Mobiltelefone

11. November 2008, 13:17 Uhr | Bernd Reder
Ein Nokia-Handy unter Symbian als Virtual Machine auf dem G1 von T-Mobile mit Android? Vmwares Mobile-Virtualization-Platform macht es möglich.

Mit »Vmware Mobile Virtualization Platform« hat Vmware eine Virtualisierungslösung für Mobiltelefone angekündigt. Ein Vorteil der Software: Mit ihr können Anwender ihr privates und ihr Geschäftshandy auf ein Gerät packen.

Die Technik hinter der Vmware Mobile-Virtualization-Platform (MVP) ist ähnlich wie die von ESXi. Mit dieser Software lassen sich Server virtualisieren.

MVP kam durch den Kauf der Firma Trango Virtual Processors im Oktober 2008 ins Portfolio von Vmware. Die Software entkoppelt mobile Anwendungen von der Hardware. Nach Angaben des Herstellers soll MVP so optimiert werden, dass das Programm möglichst wenig CPU-Leistung und Arbeitsspeicher auf dem mobilen Geräte benötigt.

Mit der Mobile-Virtualization-Platform spricht Vmware zum einen Entwickler von Mobiltelefonen und entsprechender Software an. Sie müssen nicht mehr spezielle Ausgaben für einzelne Prozessoren und Chipsets entwerfen, sondern können eine Plattform auf unterschiedliche Hardware-Versionen portieren.

Außerdem soll die Virtualisierungssoftware den Umstieg auf Betriebssysteme wie Googles Android, Windows Mobile oder Linux erleichtern.

Eine Hardware – zwei Telefone

Auch für Normal-User und Firmen hat MVP Vorteile: Wer statt des Firmen-Nokia-Handys lieber sein privates Windows-Mobile-Gerät verwendet, dem kann die IT-Abteilung künftig ein virtualisiertes Symbian-Gerät auf das Privat-Smartphone aufspielen.

Beide Mobiltelefone, inklusive der Anwendungen, laufen zwar auf derselben Hardware, gehören aber ansonsten unterschiedlichen Welten an.

Für das Unternehmen hat das den Vorteil, dass die virtualisierte Version diejenigen Anwendungen und Sicherheitsfunktionen zur Verfügung stellt, die in der Firma »State of the Art« sind.

Eine weitere Funktion: Persönliche Daten auf Mobiltelefonen, vom Adressbuch über E-Mails bis hin zu Foto- und Musiksammlungen, lassen sich auf einfache Weise von einem Mobiltelefon auf ein anderes transportieren. Der User kopiert dazu die Virtual-Machine-Files auf das neue Gerät – geradezu ein Segen, wenn wieder einmal ein neues Smartphone ansteht: kein lästiges und zeitintensives Neueinrichten mehr.

In etwa einem Jahr verfügbar

Ein Wermutstropfen: Die erste Ausgabe der neuen Vmware-Plattform soll erst in etwa zwölf Monaten zur Verfügung stehen. Sie wird Windows Mobile, Linux und Symbian unterstützen. Google Android und Palm OS werden folgen.

RIM (Blackbery) und Apple (iPhone) waren dagegen offenkundig - noch - nicht bereit, Informationen über ihre Betriebssysteme herauszurücken. Schade, ein virtualisierter Blackberry auf einem iPhone - das hätte doch was.


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