Drucker: Emission bei Laser-Printern

Welche Partikel Laserdrucker tatsächlich an die Umwelt abgeben

1. Dezember 2008, 17:49 Uhr | Bernd Reder
Forscher am Fraunhofer-Institut WKI haben 1 und 24 Kubikmeter große Prüfkammern dazu verwendet, um die Emissionen von Laserdruckern zu messen.

Geben Laserdrucker krankmachende Tonerpartikel an die Raumluft ab? Einige Menschen sind davon überzeugt. Forscher des Fraunhofer-Instituts WKI haben nun untersucht, welche Teilchen die Printer tatsächlich in die Luft pusten.

Regelmäßig gibt es Meldungen, Laserdrucker würden gesundheitsschädlichen Tonerstaub in die Luft abgeben. Was ist dran an diesen Berichten? Welche und wie viele Partikel geben die Drucker wirklich ab?

Forscher des Fraunhofer-Wilhelm-Klauditz-Instituts WKI in Braunschweig untersuchen diese Frage gemeinsam mit ihren Kollegen von der Queensland University of Technology QUT in Brisbane (Australien).

Die Ergebnisse überraschen: Entgegen vielen Berichten geben Laserdrucker fast keine Tonerpartikel in die Luft ab. »Was einige Drucker jedoch emittieren, sind Ultrafeinpartikel, die sich aus flüchtigen organisch-chemischen Substanzen zusammensetzen«, sagt Professor Dr. Tunga Salthammer, Fachbereichsleiter am WKI. »Eine wesentliche Eigenschaft dieser Ultrafeinpartikel ist ihre Verdampfbarkeit, die darauf hindeutet, dass es sich dabei nicht um Tonerstaub handelt.«

Doch woher stammen diese Ultrafeinpartikel dann? Und wie lässt sich ihre Entstehung erklären? Um das herauszufinden, haben die Wissenschaftler ein Verfahren entwickelt, mit dem sie die Menge, Größe und chemische Zusammensetzung der Teilchen bestimmen und vergleichen können. Unterstützt wurden sie davon von den Drucker- und Kopiererherstellern, die im Hightech-Verband Bitkom aktiv sind.

Test in der Prüfkammer

Je nach Abmessung stehen die Drucker in einer 1 oder 24 Kubikmeter großen Prüfkammer. Partikelanalysatoren zählen die Teilchen und messen ihre Größenverteilung.

Um die Quelle zu finden, untersuchten die Forscher auch modifizierte Drucker, die ohne Papier und Toner »drucken«. Das Erstaunliche: Die Ultrafeinpartikel entstehen auch in diesem Fall.

Der »Schuldige« ist die Fixiereinheit – ein Bauteil, das sich beim Drucken auf bis zu 220 Grad Celsius aufheizt, um die Tonerteilchen auf dem Papier zu fixieren. Durch die hohen Temperaturen verdampfen flüchtige Stoffe, etwa Paraffine und Silikonöle, die sich zu Nanoteilchen zusammenlagern.

Ähnliche Phänomene, sprich die Bildung von Ultrafeinpartikeln aus flüchtigen organischen Stoffen bei Erhitzung, wurden von den Forschern auch bei typischen Haushaltsaktivitäten beobachtet, etwa beim Kochen, Backen oder Toasten. Um die Emissionen der Drucker zu verringern, sind Filter auf dem Markt.

»Unsere Untersuchungen zeigen, dass die für Drucker angebotenen externen Filter in ihrer Wirkung sehr unterschiedlich sind«, sagt Dr. Michael Wensing, Wissenschaftler am WKI. »Da die Ultrafeinpartikel nicht gerichtet aus dem Drucker austreten, sondern etwa auch aus der Papierausgabe, ist der Effekt eines Filters daher begrenzt.«


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