Vorläufige Geschäftszahlen 2022

Bechtle legt bei Umsatz und Gewinn zu

7. Februar 2023, 9:18 Uhr | Martin Fryba
So viele strategische Projekte gleichzeitig hat Bechtle-CEO Thomas Olemotz noch nie in Angriff genommen
Bechtle-CEO Thomas Olemotz: „Vor allem angesichts der extrem schwierigen Rahmenbedingungen sind unsere Zahlen 2022 ein sehr großer Erfolg. Unser Geschäftsmodell zeigt sich einmal mehr als überaus resilient, vor allem aber ist es eine fantastische Teamleistung unserer Mitarbeitenden – national wie international“.
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Zweistelliges Umsatzplus auf 7,28 Milliarden Euro in 2022, der Gewinn legt um neun Prozent zu: Bechtle-CEO Thomas Olemotz blickte auf „extrem schwierigen Rahmenbedingungen“ und spricht nun von einem „sehr großen Erfolg“. Es zeichnet sich ein Ende der Lieferprobleme bei Bechtles Herstellern ab.

Bechtles Geschäftsmodell zeige sich „einmal mehr überaus resilient“ vor allem gegen Lieferprobleme der IT-Hersteller, betonte Bechtle-CEO Thomas Olemotz bei der Vorlage vorläufiger Geschäftszahlen für 2022. Demnach stieg das Geschäftsvolumen (einschließlich Einnahmen aus mehrjährigen Dienstleistungen) um 16 Prozent auf 7,28 Milliarden Euro. Der Umsatz kletterte um mehr als 13 Prozent und überschritt erstmals die Marke von sechs Milliarden Euro. Das Plus sei hauptsächlich durch organisches Wachstum entstanden. 2022 gab es bei Bechtle keine nennenswerten Zukäufe anderer Systemhäuser.

Der Gewinn vor Steuern legte um neun Prozent auf 350 Millionen Euro zu, die EBT-Marge sank leicht auf 5,8 Prozent. Zum Jahresende beschäftigte Deutschlands größtes Systemhaus über 14.000 Mitarbeiter, knapp 1.200 mehr als im Vorjahr.

Traditionell starkes Schlussquartal
Das traditionell starke Schlussquartal bei Systemhäusern hatte Bechtle auch 2022 Rückenwind gegeben. „Das bisher erfolgreichste Quartal der 40-jährigen Unternehmensgeschichte“, so die Neckarsulmer. Das Geschäftsvolumen zwischen Oktober und Dezember stieg annähernd auf Vorjahresniveau um über 20 Prozent, das Umsatzplus lag bei 18 Prozent.

Chashflow positiv
Eine Trendwende sei im vierten Quartal beim operativen Cashflow erreicht worden. Er werde auf das Gesamtjahr bezogen positiv sein, da Bechtle schrittweise seinen hohen Vorratsbestands abbauen konnte. Aufgrund der Lieferprobleme seiner Hersteller hatte Bechtle mehr als sonst seine Lagerbestände aufgestockt, um Kundenprojekte nicht zu gefährden. Gegen Ende des vergangenen Jahres entspannten sich die Lieferprobleme vor allem bei Netzwerkkomponenten, mit denen alle Systemhäuser und Distributoren zu kämpfen hatten.

Rezessionsängste, die geopolitische Krisen sowie eine Überbewertung von Technologieaktien hatten 2022 die Börsenkurse belastet. Bechtle war davon nicht ausgenommen. Vom 12-Monatshoch bei über 53 Euro im März 2022 verlor die Bechtle-Aktie zwischenzeitlich fast 40 Prozent an Wert. Nun liegt der Verlust aktuell bei noch 25 Prozent.

(Martin Fryba)


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