Datenrettung bei Speichersystemen

RAID-Systeme: Fehler in Physik und Logik killen Daten

25. Juli 2008, 19:16 Uhr | Bernd Reder

Moderne Speichersysteme sind relativ sicher. Kommt es trotzdem zu Ausfällen, ist oft professionelle Hilfe erforderlich. Der Beitrag führt die gefährlichsten Fehler bei RAID-Laufwerken auf und zeigt, welche Auswirkungen sie haben können.

RAID-Systeme werden für immer mehr Anwender interessant. Selbst bei kleineren Unternehmen wachsen die Datenmengen rapide.

Doch offenbar verspricht der Verbund ein Zuviel an Sicherheit. Datenrettungsspezialisten sehen Fälle, in denen man sich blind auf virtuelle RAID-Verbunde verlassen hat und ein Backup zwei Jahre lang lediglich geplant war. Als es dann doch zum Ausfall kam, wurde durch unsachgemäße Reparaturversuche der Storage-Gau perfekt.

RAID-Vielfalt

Die Vielzahl der möglichen RAID-Konfigurationen ist größer als man denkt. RAID ist nicht nur auf Platten oder Bänder beschränkt, sondern kann auch mit Flash-Speichern aufgebaut werden. Wie, wird die Zukunft zeigen.

Wikipedia listet aktuell zehn verschiedene RAID-Arten und 22 Kombinationen auf. Hohe Performance durch Striping (RAID 0), höchste Sicherheit und Redundanz durch Mirroring (RAID 1) sowie die Möglichkeit, durch die Berechnung von Kontrollparities die Datensicherheit zu erhöhen (RAID 5 und RAID 6), sind unterschiedliche Vorteile.

RAID 6

Gesunkene Festplattenpreise degradieren den Hardwarekostenfaktor zur Fußnote und haben RAID 6 zum Standard gemacht. RAID 6 erhöht die Datensicherheit gegenüber RAID 5 durch eine zweite Berechnung von Parity-Codes, die bei Ausfall einer Platte mit Hilfe der anderen Platten die Daten über Parity-Bits berechnen können.

Bei RAID-6 können zwei von vier Platten ausfallen, bei RAID 5 nur eine von dreien. Bei virtuellen RAIDs wird das Mosaik noch viel bunter, da hier verschiedenste Spielarten parallel betrieben werden können.

Allen Parities zum Trotz kann oft auch im RAID auf Daten nicht mehr zugegriffen werden. Die Gründe sind so verschieden, dass niemand sie ausschließen kann. Hardware- und Softwarefehler, aber auch Fehlbedienungen sind die häufigsten Ursachen. Generell kommt es entweder zum physikalischen Defekt von Datenträgern oder zu logischen Fehlern in der Verzeichnisstruktur.


  1. RAID-Systeme: Fehler in Physik und Logik killen Daten
  2. Wenn die Physik nicht mitspielt
  3. Physikalische und Virtualisierungsebene

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