Studie Cloud-Strategien

Viele Clouds, viele Probleme?

13. März 2023, 7:30 Uhr | Autorin: Diana Künstler
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Eine Umfrage von WEKA beleuchtet die aktuellen Cloud-Entwicklungen in deutschen Unternehmen. Demnach stellt sich für viele nicht mehr die Frage „Cloud oder nicht Cloud?“, sondern vielmehr „Wenn Cloud, dann welche und wie viele?“. Auch die Wahl des Providers spielt eine wichtige Rolle.

Titel Studie Cloud-Strategien 2023
Die Studie kann bei den Sponsoren-Partnern oder kostenpflichtig im Web-Shop von WEKA erstanden werden.
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Noch vor wenigen Jahren galt Deutschland beim Einsatz von Cloud-Technologien als Nachzügler. Zu groß waren die Sorgen vor Kontrollverlust und Datenschutzverletzungen, zu kompliziert gestaltete sich die Integration. Doch mittlerweile hat sich das Blatt gewendet, Cloud-Konzepte verschiedenster Ausprägung konnten sich in der Mehrheit der Unternehmen etablieren. Wo also stehen heutzutage hiesige Unternehmen beim Thema Cloud-Strategie und -Ausrichtung wirklich?

connect professional, connect channel und LANline sind dieser Frage zusammen mit dem Marktforschungsinstitut IFAK im Rahmen der „Studie Cloud-Strategien 2022/23“ nachgegangen, an der rund 100 Unternehmen teilgenommen haben. Die Studie beleuchtet die aktuelle Cloud-Entwicklung in Deutschland und wirft einen detaillierten Blick in die Zukunft dieses Technologiebereichs.

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Zufriedenheit mit bisher eingesetzten Cloud-Diensten, WEKA-Studie 2023
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Cloud-Dienste sind im Jahr 2023 in weiten Teilen der Wirtschaft bereits angekommen und entsprechend kein Neuland mehr. Fast zwei Drittel der Befragten Unternehmen (61 Prozent) geben in der Umfrage entsprechend an, bereits Cloud-Dienste einzusetzen. Fast ein Viertel der Befragten (24 Prozent) setzt nicht auf Cloud-Technologien und beabsichtigt hier auch keine Kurskorrektur. Knapp ein Zehntel (9 Prozent) der befragten Betriebe zählt zu den „Spätzündern“: Hier wurden zum Zeitpunkt der Befragung zwar noch keine Cloud-Dienste eingesetzt, doch die Unternehmen stehen der Technologie grundsätzlich aufgeschlossen gegenüber und planen bereits in einem oder mehreren Bereichen den Cloud-Einstieg.

Nutzung von Lösungen in Form von Cloud-Diensten, WEKA-Studie 2023
Cloud-Dienste haben sich in vielen Unternehmensbereichen etabliert. Führend sind dabei Lösungen für Storage und Back-up, die von 60 Prozent der Befragten eingesetzt werden.
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Wo das As-a-Service-Modell zum Einsatz kommt, ist die Resonanz weitgehend positiv: Die Mehrheit (93 Prozent) der Befragten ist damit zufrieden oder zumindest weitgehend zufrieden. Auch verdeutlicht die Befragung, dass sich Cloud-Dienste in vielen Bereichen etabliert haben. Führend sind dabei Lösungen für Storage und Back-up, die von 60 Prozent der Befragten eingesetzt werden. Knapp dahinter folgen Lösungen für Telekommunikation und Collaboration (58 Prozent). Hier dürfte die Corona-Pandemie zu einem kräftigen Schub beigetragen haben. Auch Lösungen zur IT-Sicherheit werden von fast der Hälfte der befragten Unternehmen (48 Prozent) als Cloud-Lösung eingesetzt. Mehrere Cloud-Services werden jeweils von etwa einem Drittel der befragten Unternehmen verwendet. Hierzu zählen Infrastructure as a Service (35 Prozent) und gleichauf Dokumentenmanagement-Lösungen. Eine ähnlich starke Verbreitung (jeweils 32 Prozent) erreichen CRM-Lösungen (Customer Relationship Management) und der Einsatz von Datenbanken.

Hybrid Cloud und Multi-Cloud gefragt

Beim bevorzugten Cloud-Modell spielen fraglos IT-Sicherheitsaspekte eine Rolle. Die große Mehrheit der Betriebe (54 Prozent) propagiert realitätsnah eine Kombination aus Public und Private Cloud; hier unter dem Begriff Hybrid Cloud zusammengefasst. Für exakt ein Drittel (33 Prozent) steht das Private Cloud-Modell ganz vorne. Die Public Cloud ist einfach realisierbar, ist aber nur für sechs Prozent der befragten Unternehmen das bevorzugte Modell.

Unsetzung einer Multi-Cloud-Strategie, WEKA-Studie 2023
Neun von zehn Unternehmen (91 Prozent) setzen auf mehrere Dienste aus der Wolke.
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Die Befragung verdeutlicht, dass es bei den allermeisten Betrieben nicht bei einer einzelnen Lösung aus der Cloud bleibt. Neun von zehn Unternehmen (91 Prozent) setzen auf mehrere Dienste aus der Wolke. Auch mit Blick auf die Zahl der Lösungsanbieter ist Vielfalt das Gebot der Stunde: Annähernd die Hälfte der befragten Unternehmen setzen im Rahmen ihrer Multi-Cloud-Strategie auf die Kooperation mit einer möglichst geringen Anzahl verschiedener Anbieter (44 Prozent). Rund 35 Prozent der Unternehmen ziehen nicht ganz so enge Grenzen und sprechen von „mehreren“ Anbietern für Cloud-Services. Wildwuchs ist hingegen kaum erwünscht: Nur drei Prozent der Firmen propagiert die Zusammenarbeit mit einer großen Anzahl unterschiedlicher Cloud-Provider. Für 15 Prozent der befragten Cloud-Nutzer kommt lediglich ein einzelner Anbieter in Frage.

Sicherheit und Vertrauen sind wichtige Kriterien

Herausforderungen/Risiken durch den Einsatz von Cloud-Diensten, WEKA-Studie 2023
41 Prozent der Befragten haben zudem Bedenken, dass die firmeneigene Breitband-Anbindung nicht ausreicht.
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Bei der Abschätzung von Risiken und Herausforderungen, die durch den Einsatz von Cloud-Diensten entstehen könnten, liegen in der Befragung Datenschutzbedenken und die Befürchtung einer möglichen Abhängigkeit von Cloud-Dienstleistern – Stichwort Vendor Lock-In – mit jeweils 60 Prozent gleichauf. Es folgen die Sorge vor Kontrollverlust (55 Prozent), IT-Security-Bedenken (52 Prozent), Befürchtungen zur Komplexität der Materie (46 Prozent) sowie der Herausforderungen, die das Management mehrerer Cloud-Dienste (45 Prozent) mit sich bringen. 41 Prozent der Befragten haben zudem Bedenken, dass die firmeneigene Breitband-Anbindung nicht ausreicht. Angesichts dieser Ergebnisse sind die Kriterien für die Auswahl eines Cloud-Providers nachvollziehbar: Rund drei Viertel der befragten Unternehmen (76 Prozent) sehen in den vom jeweiligen Provider unterstützten Sicherheitsmaßnahmen das wichtigste Auswahlkriterium bei der Entscheidung für den Provider. Mit etwas Abstand folgen das Vertrauen in den Anbieter (63 Prozent), das gewährte Preis-Leistungs-Verhältnis der gewünschten Lösung (57 Prozent) sowie die Voraussetzung, dass sich der Standort des Rechenzentrums in Deutschland befindet (54 Prozent).

Bevorzugter Cloud-Provider für Cloud-Dienste, WEKA-Studie 2023
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In der Frage der Wichtigkeit einer europäischen Infrastruktur der Cloud-Dienste gibt es daher bei den befragten Unternehmen eine klare Mehrheit: 64 Prozent der Befragten halten diesen Aspekt für sehr wichtig. Weitere 26 Prozent der Unternehmen betrachten es als eher wichtig, dass sich die Infrastruktur in Europa befindet. Nachvollziehbar ist vor diesem Hintergrund auch das Befragungsergebnis, dass zwei Drittel der Unternehmen (66 Prozent) lokale Provider und Dienstleister für ihre Cloud-Dienste den global agierenden Anbietern (13 Prozent) und Hyperscalern (8 Prozent) vorziehen.

Über die Studie Cloud-Strategien
Basis der Ergebnisse ist eine Online-Befragung unter rund 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus Kleinstunternehmen, KMU, dem gehobenen Mittelstand sowie Großunternehmen. Die Befragung wurde zwischen dem 13. Oktober und dem 27. November 2022 über www.funkschau.de, www.ict-channel.de sowie www.lanline.de durchgeführt. Unter den Befragten waren Geschäftsführung/Vorstand (34 Prozent), IT-Leiter beziehungsweise IT-Mitarbeiter (32 Prozent), Fachbereiche (17 Prozent), Management (13 Prozent) sowie andere Unternehmensbereiche (5 Prozent). Erstellt wurde der Fragebogen durch die Redaktionen connect professional (vormals funkschau), connect channel (vormals ICT CHANNEL) und LANline in Zusammenarbeit mit dem unabhängigen Marktforschungsinstitut IFAK. Die Auswertung der Ergebnisse erfolgte über das IFAK Institut. Unterstützt wurde die Studie durch die Sponsoren secunet und WatchGuard. Die Studie kann bei den Sponsoren-Partnern oder kostenpflichtig im Web-Shop von WEKA erstanden werden.

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