Gerettete Flutfestplatten

„Wir versuchen wie immer das Unmögliche“

6. September 2021, 11:18 Uhr | Martin Fryba
Jan Bindig und das Team von Datarecovery können in vielen Fällen Fetsplatten von Wasser und Schlamm so befreien, dass Daten wiederherhergestellt werden können. Amateure sollten Erfolge nicht durch Eigenregie gefährden.
© Kiwiko

In über 100 Fällen konnten Datenretter von Datarecovery Daten in mehr als der Hälfte von Wasser und Schlamm beschädigten Datenträger rekonstruieren. Nun wird es für die Forensiker schwieriger. Die Rabattaktion und das Engagement von Systemhauskooperationen und Partnern gehen in die Verlängerung.

Datenretter wie Datarecovery der Bindig Media und  030 Datenrettung Berlin haben Flutwasseropfern in NRW, Rheinlandpfalz und Ostdeutschland spontane Hilfe zugesagt und Privatpersonen und Firmen erst einmal bis Ende August die Hälfte der Kosten für eine Datenrettung erlassen. Nun verlängert Datarecovery die Aktion bis Ende September. „Ich gehe davon aus, dass viele Betroffene ihre IT nicht in der ersten Rettungspriorität gesehen haben, sondern sich zunächst um die Instandsetzung der Infrastruktur bemühen mussten. Das hat uns auch das Feedback von Partnern / Kunden bestätigt“, begründet Jan Bindig, Geschäftsführer Datarecovery, gegenüber ICT CHANNEL die Verlängerung. Die schlechte Nachricht für Betroffene: Die Forensiker gehen davon aus, dass die Schäden an Datenträgern nun komplexer werden.

Mittlerweile würde aufgrund erfolgter Trocknung und Kristallisierung an den Oberflächen der Datenträger die Reinigung komplexer. Zudem hätten sich fachfremde „Experten“ dann doch an einer Datenrettung in Eigenregie versucht – entgegen sämtlicher Ratschläge professioneller IT-Forensiker. Das macht eine Wiederherstellung nun doppelt schwer.

 

Bindig zieht eine vorläufige Bilanz: Über 100 Aufträge, rund 60 davon von Firmen, der Rest von Privatpersonen, seien bei Datarecovery eingegangen. „In über 50 Prozent  waren wir erfolgreich und konnten die benötigten Daten rekonstruieren. Natürlich gab es auch Worst-Case Fälle, vor allem im Privatumfeld, bei denen auch schon fachfremde Experten nicht zur Verbesserung der Schäden beigetragen hatten“. Bis Ende September heißt es jetzt bei Datarecovery weiter: „Wir versuchen wie immer das Unmögliche“ – und weiter zum solidarischen halben Preis, damit die Flutopfer wenigstens bei der Wiederherstellung wichtiger Daten ein wenig finanziell entlastet würden.

Die Berichterstattung von ICT CHANNEL über die Rabattaktion habe die Reichweite der Datarecovery erhöhen geholfen, so Bindig. Auch im Netzwerk der Systemhauskooperationen Kiwiko – Bindig ist dort Vorstand – sowie ITLeague habe für Zulauf gesorgt. Und ein Partner aus dem Channel habe „Herausragendes“ geleistet: Christian Kielwein von edvXpert in Köln. „Durch sein unmittelbares Einzugsgebiet in beiden Bundesländern, seine privaten Netzwerke und die Arbeit im Synaxon-Beirat konnten wir einige weitere Betroffene mit unserem Angebot erreichen. Dafür bin ich sehr dankbar“, so Bindig gegenüber ICT CHANNEL.

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