Verschlüsselungslösung aus Augsburg

Dropbox übernimmt Boxcryptor-Technologie von Secomba

30. November 2022, 12:58 Uhr | Martin Fryba
2012 gründete Robert Freudenreich Secomba und holte ein Jahr später Andrea Pfundmeier an Bord. Nun kauft Dropbox die Verschlüsselungslösung Boxcyrptor der Augsburger Unternehmerin
© Secomba

Erneut kauft sich ein US-Unternehmen IT-Security „Made in Germany“. Boxcryptor, eine B2B-Verschlüsselung von Secomba, gehört nun Dropbox. Was bedeutet das für bestehende Kunden?

IT-Security „Made in Germany“ ist gefragt. Erst vor kurzem hatte Hersteller Mateso mit dem Verkauf seines Produkts Passwortsafe an den US-Wettbewerber Netwris für Aufregung im deutschen Channel gesorgt. Nun erwirbt der US-Konzern Dropbox die Verschlüsselungslösung Boxcryptor von der Firma Secomba aus Augsburg, die Robert Freudenreich vor zwölf Jahren gegründet hatten und ein Jahr später Andrea Pfundenmeier als Geschäftsführerin an Bord holte. Das Unternehmen beschäftigt knapp über 20 Mitarbeiter. Dropbox wird die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung mit „Zero-Knowledge“ für Cloud-Speicherdienste in seine Plattform integrieren. Secomba und Dropbox arbeiten seit vielen Jahren schon eng miteinander. Der US-Speicherdienst ist Premium Technology Partner der Augsburger Schwaben.

Es sollen wichtige Funktionen von Boxcryptor nun nativ in die kostenpflichtigen Tarife von Dropbox für Geschäftskunden eingebunden werden. „Indem Dateien lokal auf den Geräten verschlüsselt werden, bevor sie mit Dropbox synchronisieren, wird eine zusätzliche Sicherheitsebene geschaffen“, teilt der US-Hersteller mit. Dropbox reagiert damit auf zunehmende Cyberangriffe und den Wunsch seiner Kunden, das Sicherheitsniveau für ihre Daten und Kommunikation zu erhöhen.

Ähnlich wie bei Mateso stellen sich jetzt Nutzer der Boxcryptor-Technologie die gleichen Fragen, was mit ihren Verträgen – und noch wichtiger: mit ihren von Secomba verwalteten Schlüsseln und Daten passiert. Seit gestern, der Bekanntgabe des Deals, können keine neuen Konten, beziehungsweise Lizenzen für Boxcryptor erworben werden.

Anders als bei Mateso, wo sich der Gründer am Tag der Bekanntgabe des Verkaufs an den US-Hersteller Netwrix aus seinem Unternehmen zurückzog und ratlose Partner hinterließ, stellt Secomba auf seiner Internetseite klar, dass alle Kundenverträge, Schlüssel und Daten bei der Secomba GmbH, „einer deutschen GmbH mit deutschen Gesellschaftern", verbleiben würden. Die Daten würden weiter in deutschen Rechenzentren liegen, „zu keinem Zeitpunkt werden Daten in die Datenzentren von Dropbox übertragen“, heißt es dort. Boxcryptor speichere „nur eine minimale Menge an Nutzerdaten“.


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