Wie der Channel von Datenrettungsangeboten profitiert

Helfer in der Not

11. Mai 2016, 9:01 Uhr | Daniel Dubsky

Mit Datenrettungsdiensten können Fachhändler und Systemhäuser ihr Portfolio ergänzen und Kunden aus mancher Notlage befreien. Ein eigenes Labor brauchen sie dafür nicht aufzubauen, denn die Spezialisten in diesem Bereich setzen auf die Zusammenarbeit mit dem Channel.

Daten sind das neue Öl, sie sind die Lebensader der Wirtschaft, treiben den Digitalisierungsmotor an, sind Gold wert oder zumindest wichtiger als Geld – so oder ähnlich hat das wahrscheinlich jeder schon mal in den letzten Monaten gehört. Die Vergleiche mögen mittlerweile abgenutzt sein, doch sie zeigen, welche Wertschätzung digitale Daten mittlerweile erfahren. Unternehmen sind von ihnen abhängig, weil sie ihre Geschäftsprozesse digitalisieren und diese gestört werden, wenn die notwendigen Daten nicht verfügbar sind. In einer Umfrage von NetApp aus dem vergangenen Jahr gaben stattliche 95 Prozent der befragten IT-Manager und Geschäftsführer von deutschen Mittelständlern an, ohne ihre operativen Daten könnte ihr Unternehmen nicht wie gewohnt weiterarbeiten. Knapp mehr als die Hälfte (51 Prozent) befürchtete sogar einen kompletten Stillstand.

Damit es dazu nicht kommt, benötigen Unternehmen eingespielte Backup-Prozesse und erprobte Pläne für die Wiederherstellung von Daten im Ernstfall. Doch daran hapert es oftmals, wie die Erfahrungen von Datenrettungsanbietern zeigen. So berichtet etwa Jan Binding, CEO Germany bei DataRecovery aus Leipzig, es fehle häufig an Routinen zur Überprüfung von Backups. Werden diese dann benötigt und lassen sich nicht wieder einspielen, müssen Datenretter versuchen, die Daten von Original- oder Backup-Medien wiederherzustellen. Vor allem bei kleineren und mittleren Unternehmen gebe es nur selten Disaster Recovery-Pläne, sagt Bindig. »Bei größeren und gut strukturierten Unternehmen treten Datenverluste seltener auf.«

Ähnlich sind die Beobachtungen von Peter Böhret, Managing Director bei Kroll Ontrack. Auch er hat festgestellt, dass Backups oft als notwendiges Übel angesehen und nicht überprüft werden. »Ein Backup ist nur so gut wie seine Restore-Fähigkeiten«, sagt Böhret, »und diese sollten mindestens halbjährlich getestet werden.« Ähnliches gilt für Disaster Recovery-Pläne – doch selbst dort, wo diese existieren, tun sie das meist nur auf dem Papier. In einer Umfrage von Kroll Ontrack unter deutschen und britischen Unternehmen stellte sich etwa heraus, dass nur 29 Prozent ihre Pläne mindestens jährlich auf den Prüfstand stellen und neun Prozent mindestens alle sechs Monate. Die Mehrheit jedoch (62 Prozent) verzichtet auf Testläufe, führt sie nur unregelmäßig oder seltener als einmal pro Jahr durch.

Die Gründe, warum es zu Datenverlusten kommt, sind vielfältig. Nicht immer ist es der befürchtete Hardware-Schaden, oft ist es nur der falsche Klick eines Anwenders, der Daten im Nirwana verschwinden lässt. »Zumeist passiert der Datenverlust sogar direkt beim Backup«, warnt Sylvia Haensel, Country Manager DACH bei Stellar Datenrettung. Laut Roman Ociepka, Geschäftsführer des Stellar-Partners German Sales Agency, der Privatnutzer und Dax-Konzerne zu seinen Kunden zählt, halten sich technische Defekte und menschliches Versagen etwa die Waage.


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