Michael Dressen blickt auf über 30 erfolgreiche Jahre in der IT-Distribution zurück. Seit seiner Rückkehr zum Münchner Broadliner, bewegt sich Tech Data wieder wieder auf der Erfolgspur. Das Erfolgsrezept: Die Strategie muss einfach, aber effizient sein.
Inzwischen lässt sich Michael Dressen nicht mehr hetzen. Wo er früher unter Zeitdruck den Bus zum nächsten Meeting nahm, geht er heute lieber zu Fuß. 20.000 Schritte am Tag, das sind etwa drei Stunden, rechnet er vor. Er weiß das so genau, weil er mit einem Fitness-Tracker sein tägliches Laufpensum genau überprüft. Dressen ist kein Peripatiker, der den gesunden Spaziergang nutzt, um sich tiefschürfende Gedanken über die Zukunft der Technologiebranche und ihre inneren Zusammenhänge zu machen. »Gute Ideen kommen einem dabei natürlich schon. Ansonsten aber gilt einfach: Es schadet nicht«, bemerkt er lapidar.
Wir sprechen im Tech-Data-Hauptquartier in der Münchner Kistlerhofstraße mit einem Manager, der bezüglich sich selbst zwischendurch klarstellt: »Ich bin kein Prophet«. Oder auch: »Ich habe keine Visionen«. Er hat vor allem Erfahrung, nämlich eine inzwischen über 30 Jahre währende in der IT-Branche. Und die Zeit hat ihn vor allem auch eines gelehrt: Gelassenheit. »Man darf nicht übersehen: Das Distributionsgeschäft hat sich immer wieder verändert. Auch jetzt stehen wir wieder vor ganz neuen Herausforderungen, die Distribution muss sich neu aufstellen«, beobachtet er. Stagnierende Stammgeschäftsbereiche, ein holprig anlaufendes Business mit Zukunftstechnologien – Dressen benennt die Druckstellen deutlich (siehe dazu auch das Interview in CRN ). Trotzdem ist er überzeugt: »Die Distribution bleibt weiter ein interessantes Geschäft.« Und das gelte insbesondere auch für häufig totgesagte Felder wie den Hardwarhandel und die SMB-Kundschaft. »Das ist unser Ursprung, dem fühlen wir uns immer noch verpflichtet«, betont Dressen.