Hohe Preise, wenig Ware

Dem Weihnachtsmann fehlen Grafikkarten und Konsolen

8. November 2021, 10:08 Uhr | Lars Bube
© Pasko Maksim - AdobeStock / Nvidia / ICT CHANNEL

Nachdem sich die Nachschub-Situation bei Spielkonsolen und Grafikkarten im Sommer zumindest etwas entspannt hatte, wird es vor Weihnachten jetzt wieder zunehmend eng und die Preise drohen erneut zu explodieren.

Für viele Gamer die sich endlich eine neue Spielkonsole oder Grafikkarte der aktuellen Generation kaufen wollen, könnte es schon das zweite Weihnachten in Folge sein, in denen dieser Wunsch nicht in Erfüllung geht. Denn wie befürchtet, war die sanfte Erholung bei den Verfügbarkeiten und Preisen im Sommer nur eine kurze Atempause, die sich mit dem Näherkommen des Jahresendes schnell wieder ins Gegenteil verkehrt. Mit der steigenden Nachfrage und durcheinandergewirbelten Lieferketten wird der Nachschub wieder knapper und die Preise gehen in die Höhe, insbesondere bei Grafikkarten. Dieser Trend dürfte sich angesichts des erwarteten Nachfrageschubs bis zum Jahresende noch weiter verstärken. Die Ausfälle und Planungsunsicherheiten bei zwei so stark nachgefragten Produktgruppen verhageln auch dem Handel etwas die Freude am Weihnachtsgeschäft. Das können selbst die höheren Margen bei Weitem nicht ausgleichen, ein Großteil der zusätzlichen Gewinne bleibt bei den Herstellern hängen.

Als deutlichster Indikator für die Schieflage bei Angebot und Nachfrage dient der Preis. Der schwankt zwar kurzfristig sehr stark, zeigt mittelfristig aber doch eine klare Tendenz an. Das einzig gut verfügbare Produkt, und damit zugleich das einzige, das zum oder gar unter dem UVP gehandelt wird, ist Microsofts Xbox Series S. Allerdings ist die Nachfrage nach der kleineren Xbox auch deutlich geringer. Ihr begehrter großer Bruder Xbox Series X hingegen wird durch die ersten Weihnachtseinkäufe schon wieder etwas knapper. Verstärkt durch logistische Engpässe und fehlende Komponenten ging ihr Preis im Oktober wieder etwas nach oben. Aktuell liegt er ab etwa 650 bis 700 Euro zwar noch ein gutes Stück unter den Rekordwerten von fast 1.000 Euro aus dem letzten Jahr, aber dennoch rund 30 Prozent über der UVP. Ganz ähnlich stellt sich die Entwicklung bei Sonys Playstation 5 dar, die noch etwas gefragter und teurer ist. Ihr Preis war zwar nach einem Zwischenhoch im September letzten Monat etwas gefallen, zieht nun aber ebenfalls schon wieder an.

Noch deutlich drastischer ist die Entwicklung bei Grafikkarten, bei denen sich der Preis vieler leistungsfähiger und bei Gamern besonders beliebter Modelle sogar wieder in Richtung der doppelten UVP oder sogar darüber hinaus bewegt. So hat etwa Nvidias Geforce RTX 3070, deren Founders Edition (FE) ursprünglich mit 499 Euro angesetzt war, erneut die Schwelle von 1.000 Euro überschritten, die kräftigeren Ti-Modelle kostet noch einmal gut 200 Euro mehr. Für diesen Preis sollte es eigentlich schon die RTX 3080 Ti geben, die jedoch schon wieder jenseits der 1.600 Euro liegt. Im Verhältnis zum UVP von 1.199 Euro ist sie damit allerdings regelrecht ein Schnäppchen und zudem nur etwas mehr als 100 Euro teurer als die Standard-RTX-3080. Den UVPs zufolge sollte der Unterschied eigentlich bei 500 Euro liegen. Auch bei den AMD-Karten steuern die Preise der Radeon-RX-6700-XT-Modelle wieder auf die 1.000 Euro zu, während die RX 6800 XT an der 1.500er-Marke kratzt.

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