Devices als Inflations-Verlierer

„Den PC-Markt wird es am stärksten treffen“

30. Juni 2022, 11:42 Uhr | Lars Bube
© Wayhome Studio - AdobeStock

Nach dem Corona-Aufschwung werden die Verkaufszahlen für elektronische Geräte in diesem Jahr spürbar sinken. Vor allem PCs und Smartphones dürften sich deutlich schlechter verkaufen. Schuld daran ist vor allem die Ukraine-Krise.

Auf die Hersteller und Verkäufern elektronischer Devices kommen unruhige Zeiten zu. Nach zwei in vielen Bereichen goldenen Jahren folgt nun der Einbruch. Hatten die anhaltenden Lockdowns in Asien sowie die stockenden Lieferketten und Verfügbarkeiten die Aussichten in den letzten Monaten schon deutlich getrübt, lässt der Krieg in der Ukraine sie jetzt regelrecht einbrechen. Einerseits verschärfen die damit verbundenen Sanktionen die Probleme in der Logistik noch weiter, andererseits drückt nun zusätzlich noch die Inflation erheblich auf die Investitions- und Konsumlaune der Verbraucher und Firmen. Um die steigenden Preise bei Lebensmitteln, Energiekosten, Alltagsgütern und Dienstleistungen abzufedern, werden die Ausgaben für neue Devices spürbar heruntergeschraubt.

War etwa der Markt für Mobiltelefone im vergangenen Jahr weltweit noch um fünf Prozent gewachsen, wird er den aktuellen Prognosen von Gartner zufolge 2022 um 7,1 Prozent schrumpfen. Rein auf Smartphones bezogen wird ein Minus von 5,8 Prozent erwartet. In China soll das Minus sogar mehr als 18 Prozent betragen. Vor allem die teureren Modelle mit 5G-Unterstützung bleiben dort zunehmend in den Regalen liegen. Hatten ihre Absatzzahlen voriges Jahr noch um 65 Prozent zugelegt, werden sie in diesem Jahr wohl leicht rückläufig sein. Ein Trend, der sich etwas weniger drastisch auch global wiederspiegelt. Hatten die Analysten in diesem Segment zum Jahresanfang noch einen Anstieg der Verkaufszahlen von 5G-Smartphones um knapp 50 Prozent erwartet, hat sich dieser Wert inzwischen schon halbiert. Weitere Korrekturen sind nicht ausgeschlossen. Damit wird der Umstieg auf die schnellere Mobilfunkgeneration deutlich ausgebremst und verschiebt sich auf die nächsten Jahre.

Das in der Pandemie wiedererstarkte Geschäft mit Tablets geht den neuen Prognosen zufolge in diesem Jahr sogar um neun Prozent zurück. Noch drastischer könnte der Einbruch allerdings bei Computern sein, erklärt Ranjit Atwal, Senior Director Analyst bei Gartner: „Den PC-Markt wird es 2022 voraussichtlich am stärksten treffen“. Hatten die Absatzzahlen hier 2021 noch um elf Prozent zugelegt, wird jetzt ein Rückgang um 9,5 Prozent erwartet. Im Consumer-Bereich erwarten die Analysten 13,1 Prozent weniger Verkäufe, im Business-Umfeld sollen sie um 7,2 Prozent zurückgehen. In EMEA sollen die Verkaufszahlen gar um 14 Prozent einbrechen, auch hier ist das Consumer-Geschäft deutlich stärker betroffen.

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