Interview mit HP-Chef Bernhard Fauser

»Die klassische Büroumgebung hat ausgedient«

18. Mai 2021, 8:08 Uhr | Michaela Wurm
© HP

Die Lockdowns zur Eindämmung der Corona-Pandemie haben den klassischen Büroarbeitsplatz in einer Art und Weise verändert, wie seit Jahrzehnten nicht. ICT Channel sprach mit HP-Chef Bernhard Fauser über die aktuellen Herausforderungen im Homeoffice und den Arbeitsplatz von morgen.

ICT CHANNEL: Vor etwa einem Jahr sind die meisten Arbeitnehmer von einem auf den anderen Tag ins Homeoffice gewechselt. Wie war das bei HP?  Sind mittlerweile wieder alle zurück an ihrem Büroarbeitsplatz?

Bernhard Fauser: Mit wenigen Ausnahmen arbeiten alle Teams von HP Deutschland – wie auch unsere weltweiten Kollegen – seit mittlerweile einem Jahr von zu Hause. Dies wird auch sicherlich noch einige Wochen, wenn nicht gar Monate so bleiben. Und zurückkehren bedeutet sicher kein zurück auf den alten Status. Das Arbeiten von zu Hause funktioniert insgesamt sehr gut. Sowohl kulturell wie technisch waren wir bestens vorbereitet. Flexibles Arbeiten ist ein fester Bestandteil der HP-Kultur.

 

ICT CHANNEL: Die technischen Möglichkeiten sind eine Sache. Aber kommt im Homeoffice der persönliche Austausch nicht zu kurz?

Fauser: Nicht zwangsläufig. Bei HP arbeiten wir bereits seit vielen Jahren in dezentralen Teams – teilweise über Zeitzonen hinweg. Wir haben damit sehr gute Erfahrungen. Ein starkes Gemeinschaftsgefühl ist an unterschiedlichen Arbeitsorten möglich. Modernste Technik hilft. Videokonferenzen sind kein Ersatz für das persönliche Gespräch. Aber sie bieten eine sehr gute Alternative. Mitarbeiter müssen sich aktiver um Austausch bemühen. Als Führungskräfte ermuntern wir dies. Und es funktioniert. Da ersetzt ein spontaner Videoanruf das persönliche Gespräch an der Kaffeemaschine. Soziale Kontakte müssen in der virtuellen Situation nicht leiden. Das haben wir in den vergangenen Monaten vielfach erprobt – ob im Team, beim Gewinn einer großen Ausschreibung oder mit allen Mitarbeitern zuletzt zum Jahresabschluss mit einem virtuellen Kochstudio und einem gemeinsamen virtuellen Escape-Room-Spiel. Das war übrigens eine Initiative aus dem Team.

 

ICT CHANNEL: Das ja klingt so, als gäbe es überhaupt keine Einschränkungen?

Fauser: Natürlich gibt es die. Denken sie beispielsweise an die Situation nach einem Meeting mit einer emotional geführten Diskussion. Die besten Lösungen für solche Konfliktthemen findet man oft im lockeren Gespräch danach an der Kaffeemaschine. Ein weiteres Beispiel sind Kreativprozesse. Solche Workshops leben von der Spontanität der Beteiligten – das ist virtuell nur schwer nachzubilden. Noch schwieriger ist es, wenn ein Teil der Gruppe virtuell zugeschaltet ist und ein Teil der Gruppe im Raum anwesend. Keine unlösbaren Themen aber sicher ein Grund, wieso sich langfristig hybride Lösungen durchsetzen werden.

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