Produktionsstopp und Mining-Boom

Drohende Verknappung bei Grafikkarten

21. Juli 2020, 14:44 Uhr | Lars Bube
© Nvidia

Die Vorzeichen für einen neuen Kryptomining-Boom verdichten sich. Damit könnte dem Handel der Start der neuen Grafikkarten-Generationen im Herbst wieder durch Preisanstiege und Verfügbarkeitsprobleme verhagelt werden.

Die seit dem Beginn der Corona-Krise schwächelnde Weltwirtschaft führt dazu, dass immer mehr Anleger nach Alternativen suchen. Eine davon sehen sie offenbar in Kryptowährungen. Nach einem heftigen Einbruch Anfang März ziehen die Kurse digitaler Währungen wie Bitcoin und Ethereum seither wieder stark an. Weiter befeuert wurde dieser Trend durch das dritte Bitcoin-Halving, also die Halbierung der Belohnung für die Erzeugung weiterer Blöcke, im Mai. Es ist davon auszugehen, dass sich der Preis durch die damit einhergehende Verknappung des Angebots bei steigender Nachfrage in den nächsten Monaten weiter erhöhen wird, wie das auch bei den ersten beiden Halvings der Fall war.

Das könnte auch für Distribution und Fachhandel unangenehme Konsequenzen haben und unschöne Erinnerungen an den letzten Bitcoin-Boom zum Jahreswechsel von 2017 auf 2018 wecken. Denn mit den steigenden Kursen lohnt sich automatisch auch das Schürfen der Währungen wieder mehr, wodurch die Nachfrage der Miner nach Grafikkarten steigt. Das wiederum führt zu Preisanstiegen und Verfügbarkeitsproblemen bei diesen wichtigen Komponenten, wie sie dem Handel bereits bei der letzten Bitcoin-Rallye schwer zu schaffen machten. Hinzu kommt, dass Nvidia laut Medienberichten bereits damit begonnen hat, die Produktion für seine aktuellen Spitzenmodelle der GeForce-RTX-2000-Serie, darunter auch die RTX 2080 Ti, RTX 2080 Super, RTX 2070 Super und RTX 2070 auslaufen zu lassen. Wccftech will zudem erfahren haben, dass Nvidia seine Hersteller-Partner bereits auf entsprechende Verknappungs-Szenarien vorbereitet hat und ihnen empfiehlt, die Preise entsprechend der Nachfrage anzuheben.

Während die Hersteller damit gute Aussichten haben, ihre Restbestände der aktuellen Plattform noch lukrativ vermarkten zu können, bevor im Herbst die ersten »Ampere«-Karten der RTX-3000-Familie kommen, könnte das dem Handel erneut das Jahresendgeschäft vermiesen. Das gilt insbesondere dann, wenn auch die neuen Grafikkarten im Fall eines erneuten Mining-Booms nicht in ausreichender Stückzahl lieferbar sein sollten.

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