Eingeschränkt wettbewerbsfähig

Eco-Allianz fordert Industriestrompreis für Rechenzentren

9. Mai 2023, 14:25 Uhr | Michaela Wurm
Volker Ludwig, stellvertretender Sprecher der Eco-Allianz zur Stärkung digitaler Infrastrukturen
© Eco

Die Eco-Allianz zur Stärkung digitaler Infrastrukturen fordert Industriestrompreise auch für Rechenzentren. Diese seien wegen der hohen Strompreise in Deutschland und dem unzureichenden Zugang zu erneuerbaren Energien sonst international kaum wettbewerbsfähig.

Die deutsche Wirtschaft leidet unter den enorm hohen Strompreisen, die insbesondere durch die in Deutschland fälligen Steuern und Abgaben weiter hochgetrieben werden. Das betrifft verstärkt auch Rechenzentren. Diese werden zudem durch verschärfte Vorschriften etwa für die Abwärmenutzung, wie sie das geplanten Energieeffizienzgesetz vorsieht, belastet.

In dem von Wirtschaftsminister Robert Habeck jüngst vorgestellten Konzept für einen Industriestrompreis kommen Rechenzentren jedoch nicht vor. Die unter dem Dach des Eco-Verbands gegründete Allianz zur Stärkung digitaler Infrastrukturen fordert deshalb Rechenzentren in der aktuellen Diskussion um die Einführung von Industriestrompreisen zu berücksichtigen.

„Das Arbeitspapier zum Industriestrompreis greift im Prinzip wesentliche Kernprobleme auf, mit der die Datacenter-Branche jeden Tag konfrontiert wird: Im internationalen Vergleich hohe Strompreise – insbesondere unter Berücksichtigung der in Deutschland fälligen Steuern und Abgaben – und einen unzureichenden Zugang zu erneuerbaren Energien. Das führt letztlich auch zu einer mangelnden internationalen Wettbewerbsfähigkeit – dem dritten gravierenden Problem für Betreiber“, erklärt Volker Ludwig, stellvertretender Sprecher der Eco Allianz. „Es ist mir darum ein Rätsel, warum die Datacenter-Branche in dem aktuellen Papier nicht berücksichtigt wird“, so Ludwig.

Als Rückgrat der Digitalisierung seien Rechenzentren das Fundament einer zukunftsweisenden, ressourcenschonenden und digital souveränen Industrie. Sie seien aber auch auf eine ständige, grundlastfähige und finanzierbare Stromversorgung angewiesen.

Die Bundesregierung müsse Rechenzentren daher bei ihren geplanten Maßnahmen miteinbeziehen, energieintensive Unternehmen mit erneuerbarem Strom zu wettbewerbsfähigen Preisen zu versorgen. „Auch unsere Branche ist auf den Transformations- und Brückenstrompreis angewiesen“, betont Ludwig. „Nur so kann die Hebelwirkung der Digitalisierung, in allen Sektoren die CO2-Ausstöße zu reduzieren, tragen. Der Bedeutung der Branche muss Rechnung getragen werden, wenn es um einen wettbewerbsfähigen Industriestrompreis geht.“

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