Client-Rechner im Miniaturformat

First-Look-Test: Miniatur-PC »Cigarbox 2« von Pyramid

15. September 2009, 10:07 Uhr | Andreas Stolzenberger
Wiegt 750 Gramm und passt auf die Handfläche: PyramidsCigarbox 2.

Gerade einmal 20 Watt verbraucht der PC-Winzling »Cigarbox 2« von Pyramid. Das System ist nach Angaben des Herstellers in der Lage, große Desktops zu ersetzen. Network Computing prüfte, ob die »Zigarrenschachtel« diesem Anspruch gerecht wird.

Die Anschlüsse der
Die Anschlüsse der

Minis sind wieder groß im kommen – jedoch leider nicht die kleinen Stofffetzen, die Frauenkörper nur mangelhaft verhüllen. Mit Minis sind kleine Notebooks und PCs gemeint.

Wie kompakt ein solcher Mini ausfallen kann, zeigt Pyramids Cigarbox 2. Das feingerippte Aluminiumgehäuse enthält einen 1,6-Ghz-Atom-Prozessor von Intel, maximal 2 GByte RAM und einen Intel-945-Chipsatz mit integrierter Grafikkarte.

In der Box bleibt zudem Platz für eine 2,5-Zoll-SATA-Festplatte und einen Mini-PCI-Slot, welcher eine optionale WLAN-Karte aufnimmt. Ein Lüfter fehlt dagegen; die Kühlung erfolgt passiv über das Gehäuse.

Der Rechner verfügt außerdem über vier USB-2.0- einen E-SATA- und einen Gigabit-Ethernet-Anschluss. Zwei Klinkenstecker versorgen die Soundkarte, und der DVI-Stecker verbindet den PC mit dem Monitor. Neben dem Stromanschluss für das externe 30-Watt-Netzteil klafft ein Loch, welches in der WLAN-Ausführung den Antennenstecker aufnimmt.

Das Testsystem

im Test nimmt Network Computing das Basismodell mit 1 GByte RAM ohne WLAN-Option unter die Lupe.

Sowohl die Installation von Ubuntu 9.04 (via LAN und PXE) als auch Windows-XP SP2 (via USB-CD-ROM) laufen ohne Fehler durch. Im Betrieb mit Linux gibt es jedoch ein paar kleinere Unstimmigkeiten mit dem LAN-Interface und der Grafikkarte.

Die Probleme mit dem Intel-945-Chipsatz sind leider bekannt. Ein paar Treiber- und Skript-Updates schaffen Abhilfe. Für Windows-XP liegen alle benötigten Treiber dem Gerät bei und sie funktionieren auf Anhieb.

Performance überraschend gut

Der Rechner geht überraschend flott und fast völlig geräuschlos ans Werk. Der Anwender bemerkt bei regulären Arbeiten kaum, dass er vor einem Winzling sitzt, der nach heutigen Ansprüchen mit schwacher Hardware arbeitet.

Nur wenn der Benutzer zu viele Dinge gleichzeitig startet, fällt das etwas trägere Ansprechen auf. Die Embedded-Grafikkarte des 945-Chipsatzes genügt allerdings auch für einfache 3D-Aufgaben völlig, beispielsweise Google Earth.

Gehäuse heizt sich merklich auf

Bei längerem Arbeiten heizt sich das Gehäuse merklich auf. Temperaturen von bis zu 70 Grad Celsius sind normal. Damit eignet sich der PC ganz nebenbei dazu, den Kaffee des Anwenders warm zu halten.

Doch Spaß beseitige: Negativ könnte sich die hohe Temperatur im Langzeitbetrieb auf die Lebensdauer der Festplatte auswirken. Denn verträgt nach Angaben des Herstellers nur 60 Grad Umgebungstemperatur.

Im laufenden Betrieb nimmt die Cigar Box laut Hersteller rund 20 Watt auf. Allerdings nur dann, wenn keine USB-Geräte oder eine externe Festplatte via E-SATA angeschlossen sind.


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