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Inspur hat ehrgeizige Ziele im deutschen Markt

12. September 2022, 7:55 Uhr | Michaela Wurm
Jay Zhang, CEO Inspur Europe
© Inspur

Inspur hat im deutschen Markt schon einig Anläufe hinter sich. Inzwischen ist der DACH-Chef weg und nur noch Acondistec als Distributor übrig. Doch Europa-CEO Jay Zhang hat ehrgeizige Ziele und sieht jede Menge Geschäftspotenzial für den chinesischen Server-Anbieter in der Region.

Inspur ist in Europa immer noch wenig bekannt. Dabei gehört der chinesische IT-Konzern weltweit zu den drei größten Server-Herstellern und ist ein wichtiger Anbieter für Datacenter-Infrastruktur, Cloud Computing und KI.

Schon seit Jahren versucht der Server-Riese auch vom deutschen Markt ein größeres Stück abzubekommen. Nachdem erste Versuche ohne eigene Mannschaft nicht viel gebracht hatten, wurde im vergangenen Jahr ein neuer Anlauf gestartet. Diesmal sollte der Markt mit einer eigenen Vertriebsorganisation und mit den regionalen Besonderheiten vertrauten Managern erschlossen werden.

Anfang des Jahres 2021 übernahm Thomas Nolden als Head of DACH Inspur Europe das Ruder im deutschsprachigen Markt. Der frühere Toshiba/Dynabook-Geschäftsführer Jörg Schmidt sollte dabei helfen, das Partnergeschäft aufzubauen.

Die Aufbaueuphorie währte nur kurz. Schon vor dem Jahresende war das deutsche Managementteam wieder in alle Winde verstreut. DACH-Chef Nolden wechselte bereits vergangenen Herbst in den Vertrieb der Datacenter-Sparte von Lenovo. Sales Manager Jörg Schmidt ist nach einem kurzen Zwischenstopp bei Meshcloud inzwischen bei LG angekommen. Als EU Cloud Business Leader verantwortet er das Geschäft mit den Zero-Client- und Cloud-Devices des koreanischen Herstellers.

 

Herstellerunterstützung dringend nötig

Einige Kunden wie Partner von Inspur vermissten seitdem deutschsprachige Ansprechpartner, wie Judith Öchner, Vertriebschefin von DexxIT berichtet. Der Würzburger Spezialdistributor hatte neben Acondistec die Inspur-Server im Portfolio, hat die Zusammenarbeit aber mittlerweile gestoppt. Die sei über die letzten zwei Jahre immer schwieriger geworden, berichtet Öchsner. Jetzt gebe es keine Ansprechpartner in Deutschland mehr, das deutsche Team des Server-Herstellers sei praktisch aufgelöst. Dabei sei die Nachfrage gut gewesen, was gefehlt habe, sei die Herstellerunterstützung.

Bei Acondistec gebe es dagegen keine Probleme in der Zusammenarbeit mit Inspur, berichtet Presales-Leiter Bernhard König auf Nachfrage. Der Server-Spezialist habe das Team sogar mit drei erfahrenen Kollegen verstärkt, die sich ausschließlich um Inspur und Supemicro kümmern. „Acondistec ist jetzt noch stärker als Inspur-Distributor. Unsere eigene Stärke ist auch ein klares Signal an unsere Kunden, dass wir weiterhin gemeinsam erfolgreich sind und sich personelle Änderungen beim Hersteller nicht auf unsere guten Beziehungen auswirken. Wir bieten weiterhin Teststellungen an und können auch verschiedene Inspur-Server ab Lager liefern“, betont König.

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