Used-IT für Unternehmen

Mit „jungen Gebrauchten“ überzeugen

31. Januar 2023, 18:17 Uhr | Lars Bube
© CDS IT-Systeme

Im Interview mit ICT CHANNEL erklärt Sven Bent, Managing Director der CDS IT-Systeme GmbH, wie der Rückstau im IT-Projektgeschäft auch den Gebrauchtmarkt ausbremst und wie sein Unternehmen Resellern dabei helfen kann, ihre Kunden für diese günstige und nachhaltige Alternative zu begeistern.

ICT CHANNEL: Herr Bent, inwieweit hat der Einbruch des PC-Markts im vergangenen Jahr auch das Segment der wiederaufbereiteten Geräte betroffen?
Sven Bent: In unserem Fall waren die Nicht-Verfügbarkeiten im Bereich Computing eher ein Thema, da wir einen Teil unseres Sortiments über den eigenen Demogeräte-Service beziehen. Wenn also die Neugeräte im Projektgeschäft fehlen, machen sich die Verzögerungen an dieser Stelle später auch im Remarketing bemerkbar, sodass wir hier die Nachfrage nicht ausreichend bedienen konnten.

ICT CHANNEL: Lässt sich der daraus resultierende Stau im Projektgeschäft in etwa beziffern?
Bent: Durch die Nicht-Verfügbarkeiten kam das Projektgeschäft fast vollständig zum Erliegen. Den Unternehmen bleibt in dem Fall keine andere Wahl, als die bestehende Gerätebasis länger zu nutzen, sodass der Zufluss an Gebrauchtgeräten nach hinten verschoben wird. In unserem Fall können wir einen Rückstau von etwa 6-8 Monaten für Notebooks feststellen.

ICT CHANNEL: Betraf das alle von CDS abgedeckten Produktkategorien gleichermaßen, und wo war die Nachfrage zuletzt besonders groß?
Bent: Die unzureichende Warenverfügbarkeit von Neugeräten hat ein ähnliches Bild in den übrigen Produktkategorien gezeichnet. Besonders hoch war die Nachfrage bei uns im Bereich der druckenden Systeme, sodass der Bedarf an Vorführgeräten oder gebrauchten Geräten nicht vollkommen gedeckt werden konnte.

ICT CHANNEL: Haben die letzten zwei Jahre mit dem Corona-Effekt und der wachsenden Wichtigkeit von sozialem und ökologischem Wirtschaften aus Ihrer Sicht zu einem Umdenken bei den Unternehmen geführt? Können politische Vorstöße wie verschärfte ESG-Kriterien und das Recht auf Reparatur diesen Trend weiter stärken?
Bent: Dass ein Umdenken weniger eine Option, sondern angesichts endlicher Ressourcen, viel mehr eine zwingende Notwendigkeit darstellt, sollte jedem bewusst sein. Politische und rechtliche Rahmenbedingungen sind dann ein gutes Mittel, diese Entwicklung zu unterstützen, auch um eine Orientierung mitzugeben und die Dringlichkeit zu unterstreichen. Es sollte in unser aller Sinne sein, die Lebensdauer von Geräten zu verlängern. Die Reparaturmöglichkeiten, auch für Endverbraucher, sind sicherlich ein Aspekt. Ein anderer ist, dass gebrauchte beziehungsweise refurbished Geräte tatsächlich auch als selbstverständlicher Bestandteil im bedarfsorientierten Einkauf mitgedacht werden. Denn wenn wir uns die Realität anschauen, sind Unternehmen, trotz des Wissens um die Nutzenvorteile von refurbished IT, in der breiten Masse noch sehr zurückhaltend, wenn es um deren Einsatz in der Gesamt-IT-Infrastruktur geht.
In den letzten drei Jahren wurde im Allgemeinen, aufgrund der Engpässe das gekauft, was verfügbar war. Die Bekanntheit für refurbished IT ist im Zuge dessen gestiegen und den einen oder die andere konnten wir sicherlich auch langfristig mit den „jungen Gebrauchten“ überzeugen.


  1. Mit „jungen Gebrauchten“ überzeugen
  2. Verwerten statt verschrotten
  3. Gebrauchte mit garantiertem Qualitätsversprechen

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