Smartphone-Hersteller Palm

Palm schneidet besser ab als vermutet

26. Juni 2009, 8:36 Uhr | Bernd Reder
Alles auf eine Karte setzen:Sollte das Pre nicht bei denUsern ankommen, wird Palmbankrott gehen.

Zwar mit tiefroten Zahlen, aber besser, als das viele Analysten vermutet hatten, beendete Palm das Geschäftsjahr 2009. Rund 734 Millionen Dollar Umsatz stand ein Verlust von 753 Millionen Dollar gegenüber.

Einen fast ebenso großen Verlust wie Umsatz fuhr Palm, Hersteller von Smartphones, im Geschäftsjahr 2009 ein, das am 31. Mai zu Ende ging. Die Verluste überstiegen mit 753 Millionen Dollar den Jahresumsatz um fast 20 Millionen Dollar.

Auf den ersten Blick sieht dies nach Komplettdesaster aus. Doch Analysten hatten mit noch schlechteren Zahlen gerechnet. Dementsprechend stieg die Palm-Aktie kurz nach Bekanntgabe der Daten um 13 Prozent auf 15,87 Dollar.

Hoffnungsträger der Aktionäre (und Spekulanten) ist, wie bereits berichtet, das Smartphone Palm Pre. Es läuft unter dem neu entwickelten Betriebssystem WebOS. Der amerikanische Mobilfunk-Carrier Sprint hat das Pre in sein Programm aufgenommen. Er bietet das Mobiltelefon für rund 200 Dollar an.

Rund 150.000 Palm-Pres verkauft

In Deutschland hat sich noch kein Mobilfunk-Service-Provider gefunden, der das Smartphone vermarktet. In den ersten drei Juni-Wochen wurden in den USA rund 150.000 Pre-Geräte verkauft. Nutzer des Smartphones haben mittlerweile eine Million Applikationen aus dem Online-Anwendungsshop von Palm heruntergeladen.

Über das Wohl und Wehe des Palm Pre, und damit seines Herstellers, wird entscheidend sein, wann das Software-Development-Kit für WebOS zur Verfügung steht. Damit können Softwareentwickler Anwendungen für das Gerät kreieren.

Doch genau hier hakt es: Nach dem derzeitigen Stand wird das SDK erst gegen Ende des Sommers verfügbar sein. Dies ist ein Fehler, der sich als fatal herausstellen könnte. Zum Vergleich: Für Apples iPhone stehen mittlerweile 50.000 Applikationen im App Store des Unternehmens zur Verfügung. Vor wenigen Wochen überschritt die Zahl der Downloads die Milliarden-Marke.


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