Marktdaten: PC-Absatz in Deutschland

PC-Markt Deutschland: Mehr verkaufte Systeme, aber weniger Umsatz

14. Oktober 2009, 9:32 Uhr | Lars Bube

Die jüngsten Zahlen des High-Tech-Branchenverbandes Bitkom sagen für das laufende Jahr trotz Krise eine Rekordzahl von 13 Millionen verkauften PCs in Deutschland voraus. Da dieses Wachstum jedoch hauptsächlich aus dem Note- und Netbook-Segment stammt, erwartet der Verband trotzdem sinkende Umsätze bei Herstellern und Händlern.

Die gute Nachricht vorweg: Trotz der Wirtschaftsflaute rechnet der High-Tech-Branchenverband Bitkom im laufenden Jahr mit Rekord-Absatzzahlen im deutschen PC-Markt. Mit insgesamt 13,1 Millionen Stück sollen demnach rund 8 Prozent mehr Computer in Deutschland verkauft werden als im Vorjahr.

Für diesen Zuwachs sind die vor allem mobile Geräte verantwortlich, also Notebooks und die noch kompakteren Netbooks. Insgesamt, so der Bitkom, werden bis Ende des Jahres rund 8,7 Millionen dieser Geräte einen Abnehmer finden, an die 12,8 Prozent mehr als 2008.


Mehr als 13 Millionen Desktop-Rechner, Notebooks und Netbooks werden laut Bitkom im laufenden Jahr in Deutschland abgesetzt - rund 7,7 Prozent mehr als 2008.

Insbesondere die ultramobilen Netbooks haben sich dieses Jahr zum Verkaufsschlager entwickelt, wie Bitkom-Präsident Professor Dr. August-Wilhelm Scheer ausführt: »Nie zuvor wurden so viele Personal Computer verkauft wie 2009. Mit den Netbooks hat sich dabei eine neue Gerätklasse unterhalb der 400-Euro-Marke etabliert, die den gesamten PC-Markt beflügelt«.

Preise für Desktop-Rechner sinken

So schön diese Entwicklung sein mag, hat sie für Hersteller und Händler einen Haken: Während die kleinen Zweit- und Drittgeräte gute Absatzchancen bieten, stagniert der Verkauf von Desktop-PCs bei rund 4,4 Millionen Stück (-0,5 Prozent).

Wegen sinkender Preise und der wachsenden Nachfrage nach Geräten aus dem unteren Preissegment leiden Umsatz und Marge. Der Verband rechnet daher damit, dass der Umsatz mit PCs in Deutschland in 2009 um 4,8 Prozent auf 6,8 Milliarden Euro sinken wird.

Ein deutlicher Indikator für den Preisverfall und den steigenden Einfluss der Netbooks ist der Durchschnittspreis für Notebooks. Im Vergleich zum Vorjahr fällt er dieses Jahr laut Bitkom um 13 Prozent auf 550 Euro, verglichen mit 2007 sogar um 30 Prozent.

»Viele Netbooks sind in der Einstiegsklasse schon für weniger als 300 Euro zu haben«, konstatiert Scheer. »Trotz der etwas einfacheren Ausstattung sind alle gängigen Anwendungen von der Textverarbeitung über den Internetzugang bis zu Spielen mit den kompakten Geräten möglich.«

Für das kommende Jahr macht Scheer Hoffnung auf eine Belebung des Marktes durch eine stärkere Konjunktur und neue Produkte wie eine neue Generation von Prozessoren und die Einführung von Windows 7: »Mit einer Konjunkturerholung im kommenden Jahr wird insbesondere die PC-Nachfrage der Unternehmen wieder zulegen«.


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