Zweistelliges Minus im 1. Quartal 2023

PC-Markt kommt nicht aus der Krise

11. April 2023, 7:59 Uhr | Michaela Wurm
© joyfotoliakid / AdobeStock

Schlechte wirtschaftliche Rahmenbedingungen und hohe Lagerbestände sind schuld daran, dass der PC-Markt nicht mit Rückenwind ins Jahr 2023 gestartet ist. Die weltweiten Verkaufszahlen lagen laut IDC deutlich unter denen der Vor-Corona-Jahre. Besserung sei frühestens zum Jahresende zu erwarten.

Schwache Nachfrage, hohe Lagerbestände und ein sich verschlechterndes makroökonomisches Klima sorgten dafür, dass der PC-Markt auch im 1. Quartal 2023 nicht aus dem Tief kam. Den aktuellen Zahlen von IDC zufolge wurden im Anfangsquartal 2023 weltweit 56,9 Millionen PCs ausgeliefert, was einem Rückgang von 29 Prozent gegenüber dem gleichen Quartal 2022 entspricht.

Die Analysten werten das Ergebnis auch als definitiven Schlusspunkt der Sonderkonjunktur mit der durch die Corona-Maßnahmen getriebenen hohen Nachfrage und zumindest als vorübergehende Rückkehr zu den Mustern der Vor-Corona-Zeit.

Das Liefervolumen im 1. Quartal 2023 war allerings deutlich niedriger als in den vegleichbaren Vor-Corona-Jahren mit 59,2 Millionen verkauften Einheiten (1Q19) und 60,6 Millionen (1Q18).

„Obwohl sich die Lagerbestände im Channel in den letzten Monaten verringert haben, liegen sie immer noch weit über einem gesunden Bereich von vier bis sechs Wochen", erklärte IDC-Analyst Jitesh Ubrani. „Selbst bei starken Preisnachlässen können der Channel und die PC-Hersteller davon ausgehen, dass die hohen Lagerbestände bis Mitte des Jahres und möglicherweise bis ins dritte Quartal hinein bestehen bleiben.“

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Weltweiter PC-Markt im 1. Quartal 2023
Weltweiter PC-Markt im 1. Quartal 2023
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Die Wachstums- und Nachfragepause gebe allerdings auch der Lieferkette etwas Spielraum für Änderungen. Viele Fabriken würden damit beginnen, Produktionsmöglichkeiten außerhalb Chinas zu prüfen. Und auch die PC-Hersteller würden ihre Pläne für den Rest des Jahres verändern. So haben diese laut IDC damit begonnen, Aufträge für Chromebooks aufgrund eines erwarteten Anstiegs der Lizenzkosten im weiteren Jahresverlauf zurückzuziehen.

Die Marktforscher gehen deshalb davon aus, dass sich die PC-Verkäufe auch in den kommenden Monaten nicht erholen werden. Erst gegen Ende des Jahres mit der erwarteten Verbesserung der Weltwirtschaft sei wieder mit steigender Nachfrage zu rechen, wenn die Kunden beginnen, über ein Upgrade ihrer Rechner auf Windows 11 nachzudenken.

„Bis 2024 wird für die alternde installierte Basis ein Refresh anstehen", erklärte IDC-Analystin Linn Huang. „Wenn die Wirtschaft bis dahin einen Aufwärtstrend zeigt, erwarten wir ein deutliches Marktwachstum, da die Verbraucher dann ihre Geräte erneuern, Schulen abgenutzte Chromebooks ersetzen und Unternehmen auf Windows 11 umsteigen wollen. Wenn sich die Rezession in den Schlüsselmärkten bis ins nächste Jahr hinzieht, könnte sich aber auch die Erholung in die Länge ziehen."


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