Schule und IT

Zweite Welle rollt

23. Februar 2023, 14:22 Uhr | Martin Fryba
Zwischenbilanz Digitalpakt Schule: Rund 60 Prozent aus dem rund 7 Milliarden Euro schweren Fördertopf sind bewilligt, aber der Abruf der Gelder ist erst zu rund 25 Prozent erfolgt.
© AdobeStock/Drazen

Mit Endgeräten sind Schulen mittlerweile gut versorgt, auch viele Lernplattformen sind am Start. Nun müssten sie in die „Fundamente“ investieren und nachrüsten: WLAN, Server- und Storage, Security, Wartung und Support. Tempo ist gefragt und neue Betriebskonzepte wie Managed Services.

Es ist Halbzeit beim Digitalpakt Schule – dem größten Modernisierungsprojekt für die Digitalisierung der bundesweit rund 40.000 Schulen. Das Budget von über sieben Milliarden Euro wird vom Bund gestemmt, die 16 Länder und Kommunen schießen zu. Zwischenbilanz: Rund 60 Prozent der Gelder sind bewilligt, aber der Abruf der bewilligten Gelder ist erst zu rund 25 Prozent erfolgt. Beim Fußball würde man zur Pause sagen: variantenreiches Passspiel und viele Ideen im Mittelfeld, aber vor dem Tor zeigen sich deutliche Schwächen im Abschluss. Das Tempo stimme noch nicht, sagt Bundesbildungsministerin Betina Stark-Watzinger. „Deshalb wollen wir den Digitalpakt weiter beschleunigen“. Aber woran hakt es konkret?

Es geht voran
Kurzer Sprung zurück in die Notzeit der Schulschließungen. In der Pandemie lag der Fokus auf der schnellen Versorgung der Lehrer und Schüler mit Endgeräten, damit wenigstens Homeschooling möglich war. Die Sofortprogramme haben dieses Ziel erreicht. Notebooks und Tablets sind aber noch keine Digitalisierung, sondern Zugangsgeräte für notwenige Lernplattformen samt Mediatheken, Videokonferenzen oder Schul-Messenger. Hier haben die Bundesländer mittlerweile einige Meilensteine gesetzt: Es entstand Moodle in Baden-Württemberg, Mebis in Bayern oder Schul-Cloud-Brandenburg, die auch Niedersachses und Thüringens Schulen nutzen können. Drei von vier Schulen in Hamburg verwenden das Lernmanagementsystem LMS.Lernen. Hamburg. An fast allen Schulen in der Hansestadt gibt es Glasfaseranbindung und WLAN, für weiterführende und berufsbildende Schulen sogar 1Gigabit/s. Im Schulportal Hessen werden Lehrkräfte digital fortgebildet. Wo Datenschützer Teams von Microsoft untersagten, werden Videokonferenzen über Bigblue-Button abgehalten.

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WLAN, Server, Storage und vor allem IT-Sicherheit seien „an vielen Schulen nicht zeitgemäß“, so Bechtle-Manager Patrick Laux.
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Versäumtes nachholen
„Das Fundament funktioniert“, sagt Patrick Laux, der in der Public Sector-Sparte bei Bechtle das Geschäft mit Schulen verantwortet. Laux blickt als IT-Experte ganzheitlich auf die Schuldigitalisierung und die sollte immer von der Infrastruktur ausgehen, nicht von Endgeräten. „Der zweite Schritt wurde vor dem ersten gemacht“, so der Bechtle-Manager. Verständlich, angesichts der Pandemienot und Schulschließungen. Nun aber müssen Schulen „nachholen, was sie versäumt haben“. Für Bechtle und andere Systemhäuser gilt es nun, das Backbone für jede IT, so auch für Schulen, sicher und performant nachzurüsten. WLAN, Server, Storage und vor allem IT-Sicherheit seien „an vielen Schulen nicht zeitgemäß“, so Laux.  Sein Team in Bechtles Konzernzentrale Neckarsulm und in den Kompetenzzentren Mainz und Nürnberg erstellen Konzepte, die Hard- und Software, Cloud- und Bildungslösungen, Sicherheit und Datenschutz, Fortbildung, sowie Betrieb und Wartung beinhalten.

Die Experten unterstützen Schulen auch bei der Erstellung eines Medienentwicklungsplans (MEP). Er ist die Voraussetzung dafür, dass Schulträger Gelder aus dem Digitalpakt Schule bewilligt bekommen. Ein MEP beinhaltet nicht nur das technische Konzept, sondern muss auch die pädagogisch-didaktischen Ziele für die Medienbildung einschließlich der Maßnahmen für die Lehrerfortbildung beschreiben. Daraus folgen die Anschaffungen passender Gerätschaften wie Whiteboards oder Beamer sowie die erforderliche Vernetzung eines Schulgebäudes. Bei der Auswahl und Anschaffung pädagogischer Software und Lernanwendungen ist Bechtle ebenfalls gefragt. Messen wie die Didacta (7. bis 11. März 2023 in Stuttgart) nutzt das Systemhaus, um sich Schulträgern und Bildungseinrichtungen als professioneller Partner zu präsentieren.


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