Neue Positionen für HPE-Manager

100 Jahre Erfahrung für noch mehr Cloud und Greenlake

1. Februar 2023, 10:41 Uhr | Martin Fryba
Neue Positionen für bewährte und langjährige HPE-Manager: Gerry Steinberger, Uli Seibold (l. oben) sowie Axel Sidki und Aron Precht (r. unten)
© HPE

HPE-Partner in Europa und Deutschland sollen noch mehr Dienste aus der HPE-Plattform Greenlake verkaufen und ihr Geschäft auf Cloud-Services und wiederkehrende Einnahmen stützen. Dafür lässt HPE bewährte Manager eine Stufe in ihrer Karriereleiter höher steigen.

Drei Mal 25 Jahre plus 27 Jahre, macht 102 Jahre Karrieren bei HPE* vor und nach der Aufteilung in zwei Konzerne (HPE und HP) - einschließlich dem Zukauf Compaq, einschließlich der von diesem Konzern wiederum geschluckten Digital Equipment, wo Gerry Steinberger 1998 erstmals an Sales-Trainings in den USA teilgenommen hatte. Alle vier nun beförderten HPE-Manager könnten ein Lexikon der M&A-Historie der letzten drei Dekaden in der IT-Branche schreiben. Ein dickes Kapitel würden sie mit der Headline überschreiben: „Ohne Channel geht gar nichts“. Partner, im Cloud-Zeitalter als Ökosystem begriffen, gehören zur DNA von HPE. Das weiß jeder Partnermanager, der im HPE-Channel etwas bewegen will. Und das wollen und sollen Gerry Steinberger, Ulrich Seibold, Axel Sidki und Aron Precht definitiv.

Dürfen sie auch, weil es gar nicht so selbstverständlich ist, dass ein Konzern aus den USA nicht dem Dogma eines Aderlasses folgt und regelmäßig zehn Prozent seiner Belegschaft einschließlich seiner Führungskräfte feuert und austauscht. HPE ist einer der wenigen IT-Konzerne, der auf personelle Kontinuität gerade seines Spitzenpersonals setzt (jedenfalls in Deutschland). Freilich mit Ausnahmen unter den CEOs Mark Hurd, aber auch unter Meg Whitman.

ICT CHANNEL-Champion Steinberger neuer Channel-Chef Deutschland
Im deutschen HPE-Channel hatten sich die jüngsten Personalrochaden schnell herumgesprochen. Die wohl wichtigste Frage: Wer wird hierzulande das Partnergeschäft leiten? Es fällt der Name Gerry Steinberger, und alle HPE-Partner, mit denen ICT CHANNEL sprach, waren einhellig der Meinung: „Absolut verdient“. Er sei immer mit neuen Ideen gekommen und sei vor allem in der Pandemie immer für sein Systemhaus da gewesen, berichtet ein Partner mit Platinum-Status. Warum er nicht namentlich zitiert werden will: Er berichtet davon, dass HPE in den USA aktuell mehrere Systemumstellungen fährt und die Tools für Partner teils nicht funktionierten. Das deutsche Partnermanagement mache seinem Ärger Luft, könne aber wenig gegen Konzernentscheidungen machen. Steinberger ist niemand, der in die Luft geht, aber leichter macht die quälende Systemumstellung seinen Job und den der Partner freilich nicht. Marc Fischer, sein Vorgesetzter und neuer Vorsitzende der deutschen Geschäftsführung, dürfte über die Probleme informiert sein.

Steinberger hatte bei der Leserwahl von ICT-CHANNEL zum Channel Champion 2018 die Hersteller-Konkurenz abgehängt und den Titel 2019 gegen erstarken Wettbewerb verteidigen können.

Seibold jetzt in zentraleuropäischer Mission
Während Steinberger an der Basis des HPE-Channels hierzulande Präsenz zeigt, sorgte sich sein Vorgänger Ulrich Seibold vor allem um die ganz Großen aus der Partnerlandschaft: Systemhäuser wie Bechtle, Cancom, Concat und andere Platinum-Systemhäuser sowie Distributoren. Mitte 2020 bekam Seibold die Verantwortung für die HPE-Services-Plattform Greenlake in DACH, der „Wachstumsperle“ wie ICT CHANNEL schrieb. Nun erweitern sich Aufgaben und Regionen für „Uli“: Er leitet künftig die Organisation „Cloud Services“ in Zentraleuropa. Dazu gehören Greenlake und Beratung („Advisory & Professional Services“) sowie „Practices Data und Hybrid Cloud“, wie HPE gegenüber ICT CHANNEL bestätigt.

Precht: Ganze Bandbreite an Partnern in Europa
Seibolds Vorgänger als Channel-Manager Deutschland wurde Aron Precht. Der Manager mit viel Erfahrung im direkt- und Partner-Sales in seinen 27 Jahren beim Konzern wird neuer Leiter des Partnergeschäfts in Zentraleuropa. Dazu gehören klassische Systemhäuser und MSPs sowie Softwarehäuser (ISV), also die ganze Bandbreite an Partnern. Das Cloud-Modell werde zum "Leitstern der IT-Beschaffung", sagte Precht im Interview mit ICT CHANNEL. Seine Leitwolf-Qualitäten wird der Manager dem europäischen Channel auf der Reise in die Datenwolken nun beweisen.

Sidki: Cloud-Reise mit deutschen Partnern
Axel Sidki, 25 Jahre im Konzern, wird in Deutschland Leiter der Cloud Services. Wie Steinberger berichtet auch er an HPE-Deutschlandchef Marc Fischer. Sidki war zuvor Leiter Sales für HPEs Finanzdienstleistungen zuständig. Aus betriebswirtschaftlicher Sicht genau der richtige Mann, denn die Partner müssen beim Wechsel von Projektgeschäft mit hohen Einmaleinnahmen auf monatliche Suskriptionsmodelle oft Liquiditätslücken in Kauf nehmen.

Sidki kennt solche Transformationsschmerzen, die gelöst werden wollen, will man Partner verstärkt motivieren, deren Kunden zu Cloud-Services zu raten, statt eigene Hardware anzuschaffen. Herstellern kann der Trend zu Mietmodellen, zu „Anything as a Service“, nicht schnell genug gehen. Partner indes berichten, dass längst nicht jeder Kunde vor allem in Deutschland dem Mietmodell folgt. Und das gilt für alle Hersteller, die allesamt die Karte Services aus der Cloud spielen.

*Nachtrag
Es sind sogar 114 Jahre Karrieren, denn Uli Seibold ist sage und schreibe 39 Jahre bei HP/HPE beschäftigt. Im kommenden August wird er als einer der Dienstältesten im Konzern hierzulande sein 40-Jähriges feiern.

(Martin Fryba)


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