Support-Ende von Windows 7

»Eine tickende Zeitbombe für Unternehmen«

13. Januar 2020, 11:04 Uhr | Lars Bube
© mlehmann78 - AdobeStock

Morgen endet der Support für Windows 7 und den Windows Server 2008. Trotzdem haben noch immer viele Unternehmen und Privatnutzer nicht auf neuere Versionen umgestellt und bringen sich und ihre Daten damit in Gefahr.

Fast sechs Jahre ist es nun her, dass Millionen von Firmen und Nutzern weltweit den rechtzeitigen Abschied von Windows XP verpasst hatten und anschließend die Quittung dafür in Form von Cyberattacken wie Wannacry bekamen. Jetzt droht sich die Geschichte zu wiederholen. Morgen (14. Januar 2020) wird Microsoft die letzten Patches für Windows 7 und den Server 2008 inklusive der Version R2 ausrollen, dann endet der erweiterte Support. Zwar sind davon auch noch einige andere Microsoft-Produkte wie der Hyper-V Server 2008 (/R2), Storage Server 2008 und Dynamics NAV 2009 R2 betroffen, aber bei keinem anderen sind die Verbreitung und gleichzeitig die Gefahren so groß wie bei Windows 7 und dem großen Server-Bruder. »Wer weiterhin die drei Dinosaurier im Einsatz hat, muss mit gravierenden Folgen für die Sicherheit seiner Daten bzw. seines Unternehmens rechnen«, warnt deshalb der Security-Spezialist Eset angesichts des morgigen Datums.

Statistikdienste wie Netmarketshare und Statcounter verzeichnen unter den aktiven Nutzern im Internet noch immer einen Marktanteil von fast einem Drittel unter allen Desktop-Betriebssystemen und knapp 25 Prozent in der Windows-Welt für das Auslaufmodell. Erst Ende 2018 hatte Windows 10 den Vor-Vorgänger überholen können. Inzwischen nutzen knapp zwei Drittel aller Windows-Nutzer die aktuelle Version. Somit lässt sich abschätzen, dass in den letzten 12 Monaten erst rund die Hälfte der verbleibenden Windows-7-Nutzer umgestiegen ist. Vor allem im Sommer gab es hier nochmal einen spürbaren Anstieg, der allerdings schnell wieder abflachte. Einen wesentlichen Anteil daran dürften große Unternehmen gehabt haben, die ihre Migrationsprojekte frühzeitig geplant und umgesetzt haben. Aber auch der Server 2008 wird vielerorts noch immer eingesetzt, teils selbst in kritischen Bereichen. Oft sind es zudem die gleichen Unternehmen, die beide Alt-Systeme nicht rechtzeitig abgeschafft haben.

Diese Beobachtungen decken sich auch mit den Erfahrungen aus dem Channel. Zwar registrierten Fachhändler und Systemhäuser über das gesamte vergangene Jahr hinweg durchaus eine steigende und sehr ordentliche Nachfrage nach Windows 10 samt entsprechender Hardware und Migrationsprojekten, die prognostizierte gigantische Verkaufswelle blieb aber dennoch aus. »Der große Ansturm auf Windows 10 ist nach unserer Einschätzung noch gar nicht erfolgt«, folgert stellvertretend für viele Kollegen etwa Björn Orth von Vendosoft, der neben der Ver- auch Einkaufsseite im Blick hat. Ähnliches berichtete auch schon im Herbst Susanne Kummetz, Director Commercial Channel und Midmarket Sales bei HP: »Viele Unternehmen haben hier noch Handlungsbedarf.«

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