Handelslösungen aus der Cloud
Fujitsu will deutschen Anbieter für Retail-Software übernehmen
Fujitsu hat ein Übernahmeangebot für GK Software abgegeben. Das sächsische Unternehmen ist auf Software-Lösungen für den Handel spezialisiert. Das Angebot umfasst Enterprise-Retail-Lösungen aus der Cloud und künstliche Intelligenz für den Handel.
Fujitsu hat ein Auge auf den sächsischen Software-Entwickler GK Software geworfen und ein Übernahmeangebot über 432 Millionen Euro abgegeben. Im Rahmen des freiwilligen öffentlichen Angebots bietet der japanische IT-Konzern den Anlegern 190 Euro je Aktie.
Beide Unternehmen haben bereits eine Zusammenschlussvereinbarung („Business Combination Agreement") abgeschlossen, die Vereinbarungen zur zukünftigen Zusammenarbeit enthält. Dazu gehören unter anderem Vereinbarungen in Bezug auf die Unterstützung der Unternehmens- und Wachstumsstrategie und die Wahrung der Eigenständigkeit von GK sowie den Fortbestand des Standorts Schöneck als Sitz der Gesellschaft.
Vorstand und Aufsichtsrat von GK unterstützen das angekündigte Angebot. Die Gründer von GK Software haben ihre knapp 41 Prozent des Grundkapitals bereits an Fujitsu abgetreten. CEO Rainer Gläß wird im Fall eines erfolgreichen Übernahmeangebots als Vorstandsmitglied ausscheiden, aber als Ehrenvorsitzender des Aufsichtsrats dem Unternehmen weiterhin beratend zur Seite stehen.
Das 1990 gegründete Unternehmen ist auf Retail-Software spezialisiert und gehört nach eigenen Angaben zu den großen Playern auf dem internationalen Markt für Handelslösungen. Das Portfolio umfasst unter anderem die laut Hersteller erste Enterprise-Retail-Lösung aus der Cloud und KI-Lösungen für den Handel. Die Lösungen von GK Software werden unter anderem von SAP weltweit vertrieben.
Das Unternehmen beschäftigt weltweit mehr als 1.100 Mitarbeiter und erwirtschaftete in den ersten neun Monaten 2022 113,04 Millionen Euro. Das Ebitda betrug in den ersten drei Quartalen 2022 22,24 Millionen Euro. Der Geschäftsbericht für das Gesamtjahr 2022 soll zum 27.4.2023 vorgelegt werden. Bis Ende 2023 erwartet das Unternehmen einen Umsatz von 160 bis 175 Millionen Euro und eine Ebit-Ziel-Marge von 15 Prozent.
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