Endgültiges Aus für Windows 7 und 8.1

Gefährliche Windows-Wiedergänger

23. Dezember 2022, 10:18 Uhr | Lars Bube
© Claudio Divizia - AdobeStocl

Am 10. Januar 2023 werden Windows 7 und 8.1 von Microsoft außer Dienst gestellt. Doch wieder einmal haben zahlreiche Firmen und Privatnutzer die rechtzeitige Ablösung in völliger Missachtung der drohenden Gefahren verschlafen oder absichtlich verschleppt.

Wie schon vor Jahren angekündigt, wird Microsoft die Kapitel Windows 7 und Windows 8.1 am 10. Januar des kommenden Jahres endgültig schließen, danach gibt es für die beiden Betriebssysteme keinerlei Sicherheitspatches und Support mehr (siehe auch: Microsoft schickt über 50 Versionen aufs Abstellgleis). Das gilt selbst für diejenigen Business-Kunden, die ihr Windows 7 mit Hilfe der kostenpflichtigen Extended Security Updates (ESU) in den letzten drei Jahren noch künstlich am Leben gehalten haben. Allerdings scheint das trotz der mannigfaltigen Informationen und Warnungen seitens Microsoft und seiner Partner noch immer nicht bei allen verbleibenden Nutzern angekommen zu sein, oder aber sie ignorieren die damit verbundenen Gefahren wissentlich. Denn laut Statcounter laufen weltweit noch immer über 10 Prozent der im Internet aktiven Windows-PCs mit Windows 7, weitere 2,5 Prozent mit Windows 8.1. Zusammengenommen sind die beiden Abkündigungs-Kandidaten damit beinahe auf ähnlich vielen PCs vertreten wie das aktuelle Windows 11 (16 Prozent). In Europa sehen die Zahlen zwar etwas besser aus, aber auch hier gibt es mit knapp 10 Prozent noch immer eine relevante Verbreitung der beiden Alt-Systeme. In Deutschland bringen sie es zusammengenommen derzeit auf mehr als 6 Prozent.

Bei vielen dieser Rechner dürfte es sich zwar um private Geräte handeln, aber auch in einigen Firmen und Behörden erfreut sich Windows 7 kurz vor seinem Abgang noch erstaunlicher Beliebtheit. Zudem werden viele Privat-PCs durch den Trend zur Remote-Arbeit inzwischen auch für Arbeitsaufgaben eingesetzt und können so ebenfalls schnell zur ernsthaften Gefahr für die Firmeninfrastruktur werden. Denn auch die Hacker wissen um das nahende Ende und bereiten sich schon seit Monaten darauf vor, anschließend die dann offen verbleibenden Lücken für ihre Malware und Erpressungsversuche auszunutzen. Zumal damit einhergehend auch die wichtigsten Browser wie Chrome und Edge keine Patches für die alten Windows-Varianten mehr erhalten.

Somit droht sich im Januar die unrühmliche Geschichte von Windows XP zu wiederholen, das nach seinem Support-Ende auf vielen PCs teils noch jahrelang weiterlief und so aufsehenerregenden Attacken wie Wannacry den Boden bereitete. Trotzdem gibt es sogar heute, fast neun Jahre nach dem Ende, noch einige unbelehrbare XP-Fans (0,4 Prozent).

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