Digitalisierungsboom

Geldregen für Start-ups

14. Juli 2021, 10:20 Uhr | dpa
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Laut einer EY-Analyse profitieren nach den vergangenen Corona-Einschränkungen nun besonders Start-ups vom Digitalisierungsboom und finanziellen Förderungen. Es zeigen sich allerdings starke regionale Unterschiede.

Erst ein Dämpfer in der Corona-Krise, nun die rasante Erholung: Deutsche Start-ups haben im ersten Halbjahr einen Geldregen erlebt. Junge Unternehmen erhielten die Rekordsumme von 7,6 Milliarden Euro von Investoren - dreimal so viel wie im Vorjahreszeitraum und mehr als im Gesamtjahr 2020. Auch die Zahl der Finanzierungsrunden stieg kräftig um 62 Prozent auf 588, wie die Beratungsgesellschaft EY errechnete. Demnach bekamen im ersten Halbjahr so viele Start-ups frisches Geld wie noch nie zuvor.

Im vergangenen Jahr hatte die Pandemie den Aufschwung der Start-up-Branche kräftig gebremst und die Geschäfte junger Unternehmen erschwert, auch wenn das zunächst befürchtete Gründersterben ausblieb. „In diesem Jahr sehen wir ebenfalls einen Corona-Effekt, allerdings in die umgekehrte Richtung: Finanzierungsaktivitäten und -summen explodieren“, erklärte EY-Partner Thomas Prüver zu der am Mittwoch veröffentlichten Studie von Mittwoch. „Vor allem aber fließen inzwischen Summen in einzelne Jungunternehmen, die vor einigen Jahren undenkbar gewesen wären.“

So kletterte die Zahl der Transaktionen mit einem Volumen von mehr als 100 Millionen Euro von 2 auf 15, zeigt die EY-Analyse, die der dpa vorliegt. Die Zahl der mittelgroßen Finanzierungsrunden zwischen 50 und 100 Millionen Euro verdoppelte sich zudem auf 16.

Zum einen sei viel Liquidität im Markt, die im Niedrigzinsumfeld angelegt werden müsse, erklärte Prüver. Zum anderen erkenne der Markt völlig neue Perspektiven für innovative Technologiefirmen. „Die Digitalisierung hat im Pandemiejahr einen riesigen Schritt nach vorn gemacht.“ Neue Geschäftsmodelle würden mit anderen Augen gesehen.

Start-ups sind auf Geld von Investoren angewiesen, da sie in aller Regel anfangs keine Gewinne schreiben. Fonds und große Firmen stecken Kapital in verheißungsvolle Firmen in der Hoffnung, dass sich deren Geschäftsideen durchsetzen und ihnen üppige Profite bescheren. Start-ups gelten als wichtiger Innovationstreiber für die Wirtschaft.


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