Easy Software-Partnermanager Matthias Höfelmeyer kehrt der ECM-Branche den Rücken. Beim Start-up Automation Hero soll er einen Channel aufbauen. Der junge RPA-Markt ist der am stärksten wachsende Softwaremarkt mit einem Potential von mehreren Milliarden Umsatz.
Wie ICT CHANNEL aus gut informierten Kreisen erfuhr, scheidet Matthias Höfelmeyer bei Easy Software aus. Acht Jahre war er beim ECM-Hersteller aus Mülheim/Ruhr beschäftigt, seit Januar 2019 als Chef der Partnerorganisation und Mitglied der Geschäftsleitung. Der 39-Jährige bestätigte das Ausscheiden gegenüber ICT CHANNEL und kündigt an, zum Jahresbeginn zu Automation Hero zu wechseln. Dort soll er für die Region EMEA einen Partnerkanal aufbauen und dem Channel die Chancen vor Augen führen, die im Markt für Intelligent Automation liegen. Den Markt definieren Analysten als Kombination von RPA (Robotic Process Automation) zur Automatisierung von einfachen Prozessen basierend auf strukturierten Daten und künstlicher Intelligenz und Technologien, die auch komplexe Prozesse basierend auf unstrukturierten Daten automatisieren sollen.
»Wir bauen das in Ansätzen schon vorliegende Partnerprogramm weiter aus und intensivieren und professionalisieren die Zusammenarbeit mit Partnern«, sagt Höfelmeyer. Zielkunden im indirekten Vertrieb seien Beratungsunternehmen und mittelständische Systemhäuser mit KI- und Entwicklerkompetenz, die er für die Lösungen von Automation Hero begeistern will, so der Manager. Mit BearingPoint und Deloitte hat der Softwarespezialist bereits zwei starke und bekannte Partner.
Wachstum jährlich über 40 Prozent
In den USA ist die von KI- und Big Data-Spezialist Stefan Groschupf gegründete Automation Hero mit Sitz in San Francisco bereits aktiv, auch wenn der Firmenname in einschlägigen Analysteneinschätzungen zum Automation-Markt neben UiPath oder BluePrism nicht auftaucht. Analysten taxieren den Markt für RPA-Lösungen auf aktuell mehr als zwei Milliarden Dollar. Er soll bis 2027 um jeweils mehr als 40 Prozent jährlich zulegen. Dominiert wird der Markt von jungen Softwarespezialisten und traditionellen Unternehmen wie Kofax oder der japanische NTT Gruppe. Die in den USA den RPA-Markt treibenden Player bringen sich außerhalb ihres Heimatlandes allmählich in Stellung – auch mit Hilfe der Distribution.