Mit Windows 11 ändert sich mehr als nur die Position des Startmenüs. Einiges davon, wie die Hardware-Voraussetzungen und der Cloud-Anschluss, wird Unternehmen und ihre Admins genauso wie Privatnutzer vor Herausforderungen stellen.
Der Auftakt für Windows 11 war alles andere als gelungen. Ein erstes schlechtes Vorzeichen war schon der Leak einer Preview-Version für Entwickler wenige Tage bevor Microsoft das Geheimnis offiziell lüften wollte. Diese verriet nicht nur den Namen, sondern auch die wichtigsten Änderungen an der Oberfläche, wie etwa das zentrale Startmenü und die Snap Layouts zur Fenster-Anordnung. Das lenkte die Aufmerksamkeit auf diese Punkte und sorgte direkt für einige Diskussionen, etwa hinsichtlich der Sinnhaftigkeit des Versionssprungs entgegen der mit Windows 10 gegebenen Versprechen sowie über die Schwierigkeiten mit einheitlichen Nutzerinterfaces für klassische PCs und Touch-Geräte.
Umso größer war immerhin das Interesse am eigentlichen Vorstellungs-Event. Statt es zu nutzen, wurde das für Microsoft jedoch direkt zum nächsten Stolperstein, weil der eigene Stream dem Ansturm nicht standhielt und die Nutzer deshalb auf Plattformen wie Twitter und Youtube ausweichen mussten. Das kann passieren, ist für einen Hyperscaler mit weltweiter Datacenter-Infrastruktur aber doch einigermaßen peinlich. Selbst wer dem Stream folgen konnte, wurde damit allerdings nicht unbedingt in jeder Hinsicht erhellt oder gar glücklich. Letztlich gab es viele bunte Bilder und wolkige Versprechen vom Anfang einer neuen Windows-Generation als offene Plattform für die Zukunft, aber nicht einmal eine befriedigende Erklärung für den Namenswechsel und die Notwendigkeit eines Upgrades. Immerhin sind viele Unternehmen in ihren IT-Austausch-Zyklen gerechnet gerade erst richtig in Windows 10 angekommen oder noch mitten in der Migration.
Neben den offenen Fragen sorgte nach der Vorstellung dann vor allem die Hardware-Kompatibilität für weiteren Unmut. Schon beim ersten Blick auf die angegebenen Mindestvoraussetzungen wurde immerhin schnell klar, dass Windows 11 einige unter Windows 10 problemlos funktionierende Rechner ausschließen wird. Das nährt die Befürchtungen hinsichtlich einer Rückkehr zum alten „Neues Windows, neue Hardware“-Zyklus. Mag diese Aussicht bei den Hardware-Herstellern und -Händlern für freudige Erinnerungen und geschäftiges Händereiben sorgen, finden das die Unternehmens- und Privatkunden weniger erfreulich, wie sich an den ersten Kommentaren zeigt.