Sind die Entwicklungen bei und rund um Microsoft im Jahr 2008 einen separaten Artikel wert? Wir glauben ja. Nicht nur, weil Firmengründer Bill Gates ins zweite Glied rückte und der Kauf von Yahoo daneben ging.
Im Juli war es so weit: Microsoft-Mitbegründer Bill Gates sagte »Good Bye«. Künftig will sich der ehemalige Chef des weltweit größten Softwarehauses verstärkt um seine »Bill & Melinda-Gates«-Stiftung kümmern, die sich dem Kampf gegen Krankheiten wie Aids, Tuberkulose und Malaria widmet.
Gates wird nicht nur als »Mr. Microsoft« in Erinnerung bleiben. Fast schon legendär sind die Pannen, die ihm bei einigen Präsentationen neuer Windows-Versionen unterliefen. Wir haben die besten davon in einem unserer Lazy-Friday-Beiträge zusammengestellt.
Immerhin schaffte es Gates 2008 auf Platz eins in der Rangliste der Fortune-400-Liste der reichsten Amerikaner – mit einem Vermögen von etwa 57 Milliarden Dollar.
Mit Steve Ballmer hat Bill Gates einen Nachfolger ausgewählt, der sich vor allem durch sein robustes Auftreten auszeichnet. Ob er auch als Vordenker von Microsoft überzeugen kann, wie das Gates tat, wird sich zeigen müssen.
Apropos Steve Ballmer: Der Mann mit der Figur eines Football-Spielers musste im Kampf um die Internet-Firma Yahoo eine Niederlage einstecken. Besser gesagt: Microsoft hat eine Schlacht verloren, aber nicht den Krieg.
Microsofts Werben um Yahoo zieht sich wie ein roter Faden durch das gesamte Jahr 2008: Anfang Februar legt die Softwarefirma ein Angebot in Höhe von fast 45 Milliarden Dollar vor. Das reichte Yahoo-Chef Jerry Yang nicht. Microsoft besserte nach, bekam erneut einen Korb und wollte dann nicht mehr.
Jetzt dürfte Yahoo deutlich billiger zu haben sein – nach einer rasanten Talfahrt des Aktienkurses. Und ganz aus dem Rennen ist Steve Ballmer nicht: Mit einer Mischung aus Abwarten und subtilen »Aus-uns-könnte-doch-was-werden«-Signalen kocht der Manager derzeit die Aktionäre von Yahoo weich. Er will aber »nur« noch das Suchmaschinen- und Online-Anzeigengeschäft haben.
Aber Ballmer wäre nicht Ballmer, würde er nur auf eine Karte setzen. Durch Zukäufe und Kooperationen hat sich der Konzern im Bereich Suchmaschinen verstärkt, etwa die Übernahme von Fast Search & Transfer und Powerset. Außerdem werkelt Microsoft an einer lokal angepassten Suchmaschine.