Regionale Geschäfte und der Onlinehandel
Online einkaufen, lokal unterstützen
Der Onlinehandel kann für lokale Einzelhändler eine Chance sein, neue Märkte zu erschließen, ist sich Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder sicher. Eine repräsentative Umfrage zum Thema zeigt die Gemengelage bei Online- und Offline-Shoppern.
Beim Onlinehandel sind die Deutschen gespalten, wie eine Umfrage des Branchenverbands Bitkom nahelegt. Denn wer online einkauft, macht dies mitunter nicht ausschließlich. Konkret kauft jeder zweite Online-Shopper (50 Prozent) grundsätlich lieber im Internet als im Laden, so ein Ergebnis der Umfrage. Dabei ist eine Staffelung nach Alter zu beobachten: 61 Prozent der 16 bis 29-Jährigen denken demnach so, bei den über 60-Jährigen sind es lediglich 37 Prozent, die lieber im Internet als im Geschäft einkaufen.
Mehrheitlich (60 Prozent) sind die Befragten überzeugt, dass durch die Digitalisierung der Online- und Offlinehandel verschmelzen werden. Entsprechend wünschen sich 61 Prozent, dass mehr Einzelhändler ihrer Region ein Online-Angebot haben. Die Befragten möchten also den lokalen Handel unterstützen – auch wenn sie online einkaufen. In Großstädten sei dieser Wunsch demnach stärker ausgeprägt (64 Prozent) als in ländlichen Regionen (53 Prozent).
„Der stationäre Handel kann sich durch Online-Angebote neue Märkte erschließen. Der ergänzende Webshop oder die Integration digitaler Services bieten die Chance, nicht nur bestehende Kundschaft zu halten, sondern eine größere Zielgruppe zu erreichen“, sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder. „Für viele Menschen gehört der Kaufhausbummel nicht mehr zur Lebensrealität. Der Handel muss sich wandeln und auf den Wunsch der Kundinnen und Kunden reagieren, das Angebot auf unterschiedlichen Kanälen zu präsentieren und auch mobil zugänglich zu machen.“
Das dürfte Auswirkungen auf die Innenstädte haben, zumindest sind 85 Prozent der Online-Shopper davon überzeugt, dass sich der stationäre Handel in den Innenstädten neu erfinden muss.
Die Corona-Pandemie habe jedoch schon einiges in Bewegung gebracht: 39 Prozent der Online-Shopper sagen, das Online-Angebot der Einzelhändler in ihrer Region habe sich seit Beginn der Corona-Pandemie deutlich verbessert. In Großstädten sind 43 Prozent dieser Auffassung, in ländlichen Regionen nur 30 Prozent.
Hinweis zur Methodik: Grundlage der Angaben ist eine Umfrage, die Bitkom Research im Auftrag des Digitalverband Bitkom durchgeführt hat. Dabei wurden online 1.123 Internetnutzerinnen und Internetnutzer in Deutschland ab 16 Jahren repräsentativ befragt, darunter 1.024 Online-ShopperInnen. Die Kategorie der Großstädte umfasst Städte ab 100.000 Einwohnerinnen und Einwohnern, ländliche Regionen umfassen Landstädte und Landgemeinden mit unter 5.000 Einwohnerinnen und Einwohnern. Die Fragestellungen lauteten: „Inwieweit treffen die folgenden Aussagen auf Sie zu bzw. nicht zu?“ und „Inwieweit treffen Ihrer Meinung nach die folgenden Aussagen auf den stationären Handel zu bzw. nicht zu?“.
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