Ab(o)zocke nach Vorbild Twitter

Meta startet Abo für Facebook und Instagram

20. Februar 2023, 12:19 Uhr | Lars Bube
© Fantastic - AdobeStock

Auf der Suche nach neuen Erlösmodellen für seine Apps schaut sich Meta jetzt die Idee der abonnierten Account-Verifizierung von Twitter ab. Allerdings ist sie für Facebook und Instagram noch etwas teurer als bei Twitter, während der Mehrwert für die Nutzer gegen Null geht.

Das Werbegeschäft von Meta steht gleich von mehreren Seiten enorm unter Druck. Nachdem zuerst Apples Einführung des Tracking-Schutzes App Tracking Transparency (ATT) für einen deutlich spürbaren Einbruch gesorgt hatte, kommt nun auch noch die infolge des Ukraine-Kriegs weltweit angespannte Finanzlage dazu, in der viele Unternehmen ihre Werbebudgets deutlich kürzen. Auf der Suche nach Auswegen aus diesem Dilemma bedient sich Mark Zuckerberg nun ganz offensichtlich bei Twitters neuen Abomodellen, in deren Zentrum die Verifizierung von Accounts steht. Im Facebook-Blog kündigt Zuckerberg ein solches Verifizierungs-Abo für die eigenen Dienste wie Facebook und Instagram an, das ab sofort in Australien und Neuseeland gebucht werden kann und schon bald in weiteren Ländern eingeführt werden soll. Genau wie bei Twitter werden die entsprechenden Accounts an einem blauen Verifizierungs-Abzeichen zu erkennen sein. Die Verifizierung selbst soll dabei mit einem amtlichen Ausweisdokument erfolgen.

Die monatlichen Kosten für den „Meta Verified“-Account belaufen sich auf 11,99 US-Dollar. Wer allerdings auf einem iPhone oder iPad bucht, muss 14,99 Dollar berappen und damit – genau wie bei Twitter – die App-Store-Provision für Apple mit übernehmen. Während die Gebühr für die blaue Markierung somit knapp 50 Prozent teurer ist als bei Twitter, sind die damit verbundenen Vorteile noch geringer. Zuckerberg verspricht den Abonnenten lediglich einen „verbesserten Schutz vor Identitätsdiebstahl in Form fremder Accounts die sich als der Nutzer ausgeben, sowie direkten Zugang zum Kundenservice“. Damit erkaufen sich die Nutzer also zwei Leistungen, die eigentlich zur Grundlage eines jeden seriösen Onlineangebots gehören sollten. Die Befreiung von Werbeanzeigen oder gar ein besserer Schutz vor der Vermarktung und Verwertung der eigenen Daten durch Meta sind hingegen nicht enthalten. Ganz im Gegenteil lernen die Meta-Portale ihre Nutzer dadurch noch etwas besser kennen.

Der nächste logische Schritt wäre somit wohl, dass Elon Musk das Modell auch bei Tesla einführt. Nur wer eine monatliche Abo-Gebühr für seinen Autoschlüssel bezahlt, kann sich dann noch – zumindest relativ – sicher sein, dass die Wegfahrsperre auch tatsächlich nur ihn den Wagen starten lässt. Das wiederum könnte findige Politiker auf diese Goldgrube aufmerksam machen. Indem er etwa eine entsprechende Monatsgebühr auf die Verifizierung der Personalausweise einführt, könnte Finanzminister Christian Lindner direkt Milliarden einnehmen, ohne dafür die Steuern erhöhen zu müssen.

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