Startup AzureCore 365

Mit Microsoft auf Wachstumskurs

17. September 2020, 11:12 Uhr | Martin Fryba
Das Geschäftsführer-Quartett von AzureCore 365: Bendix Harries, Stephan Bail, Melanie Mathaei und Michael Stadtelmeyer (v.l.): »Wir wollten es von Stunde Null an anders machen als viele andere Startups«, sagt Melanie Mathaei
© AzureCore 365

Der neue Microsoft-Spezialist AzureCore 365 zahlt auf die Hochkonjunktur für Hyperscaler-Lösungen ein. Stolpern kann das junge Team eigentlich nur über ein zu rasches Wachstum. Von einem Startup, das jetzt schon von Konzernkunden lebt und sich auch so aufgestellt hat.

Immerhin 68.100 neue Kleinunternehmen nehmen im Jahr der schlimmsten Krise erstmals  ihre Geschäftstätigkeit auf. Das ist ein dickes Minus von 20 Prozent, wie die bundesdeutschen Gewerbeämter für das Halbjahr 2020 melden. Wer mit einem Startup liebäugelt, darf nicht zweifeln an seiner großen Chance, selbst wenn eine globale Pandemie die Welt vorrübergehend ins Chaos stürzt. Zweifeln und Hoffen müssen die Gründer der AzureCore 365 GmbH nur in einem Punkt: Dass sie nicht über das rasante Wachstum stolpern, das Hyperscaler im Cloud-Markt für sich und vor allem für Partner in deren Ökosystem verzeichnen. Vorsorge hat das junge Geschäftsführer-Quartett jedenfalls getroffen. Neben der technologischen Expertise für Microsoft Azure haben die Gründer Melanie Mathaei, Michael Stadtelmeyer, Bendix Harries und Stephan Bail viel Zeit investiert, wie sie ihr Startup führen und ausbauen wollen.


Die Folgen unklarer Zuständigkeiten, ineffizienter Organisationsstruktur, fehlender Recruiting- sowie Marketing- und Vertriebsstrategie kennen sie von vielen gescheiterten Startups und ambitionierten Systemhäusern. Bei dem im Channel bekannten Berater Oliver Wegner von Evolutionplan haben sie sich daher viel Input geholt. Das habe im Vorfeld der Gründung sehr geholfen, sagt Melanie Mathaei, zuständig für HR, Marketing und Finanzen. »Wir wollten es von Stunde Null an anders machen als viele andere Startups«. Vier gleichberechtigte Geschäftsführer brennen freilich für das stark wachsende Cloud Computing und Unternehmertum. Ob sie aber immer an einem Strick ziehen?


Kein tanzender Stern
Eine klar geregelte Aufgabenverteilung kann da helfen. Deshalb führen die drei Herren bei AzureCore 365 jeweils eigenverantwortlich eine Business-Unit: Bendix Harries kümmert sich um Infrastruktur, Integration und Managed Services, Stephan Bail um Cyber- und insbesondere Cloud-Security, Michael Stadtelmeyer ist der Azure-Architekt im Bunde und für das Cloud Engineering zuständig. Bei Melanie Mathaei sind die zentralen Funktionen gebündelt. Aus Chaos kann bekanntlich  viel entstehen. Tanzende Sterne, wie von Friedrich Nietzsche überliefert. Manches Startup pflegt denn auch das Klischee des aus dem Chaos geborenen Erfolgsunternehmens.

 

Doch bei AzureCore 365 geht es nicht um Philosophie, sondern um höchst anspruchsvolle Cloud-Lösungen, die nicht etwa wage, sondern absolut zuverlässig funktionieren müssen. Daher lieber eine klare Struktur, »fast wie in einem Konzern«, lacht Bail. »Wir sind kleine Unternehmen im Unternehmen«.


Cloud-Architekten fehlen
Cloud-Experte Bail kennt den Einsatz der »Cloud-Feuerwehr«, wenn diese wieder einmal ausrücken muss, um ein wackliges Azure-Projekt zu retten. So sehr Bail die Leidenschaft für Microsoft Hyperscaler mit vielen IT-Kollegen teilt, zu Notfalleinsätzen will er nur ungern gerufen werden. Mehr schlecht als recht aufgesetzte Cloud-Umgebungen resultieren nämlich oft daraus, dass die Azure-Nachfrage enorm boomt, es aber an erfahrenen Experten fehle, wie Bail anmerkt. Ein Hemmnis auch für die Seefelder AzureCore 365 aus dem schönen Fünfseenland im Südwesten Münchens mit einer Niederlassung in der bayerischen Landeshaupstadt ?


Durchaus. Zum Wachstumsplan gehört daher zwingend, das Qualitätslevel hoch zu halten, und zwar von Anfang an sowie für eine attraktive Weiterbildung neu hinzukommender Mitarbeiter zu sorgen. »Training on the Job« gehört dazu. Die Kandidaten sollen das Team mit ihrer Leidenschaft für Cloud überzeugen, Lern- und Veränderungsbereitschaft mitbringen. Dafür erwartet sie eine sechswöchige Weiterbildung mit anschließender Prüfung bei Microsoft zum Azure-Cloud-Architekten - bei »voller Lohnzahlung und einer einjährigen Bindungsfrist an unser Unternehmen«, ergänzt Stadtelmeyer. Die ersten Mitarbeiter sind bereits aktiv. Auf sie warten »spannende Projekte mit großen Kunden«.


Etwas bewegen
Gestalten statt verwalten: Das war für die Gründer von AzureCore 365 der Beweggrund, ihre sicheren Festanstellungen bei IT-Firmen zu quittieren und sich selbständig zu machen. »Wer etwas bewegen will, ist als Cloud-Experte genau auf der richtigen Spur«, sagt Bendix Harries, der von Köln aus arbeitet und Erfahrungen von c.a.r.u.s und Cancom mitbringt. Cloud Computing, das zeigen große Systemhäuser und natürlich die Hyperscaler selbst, ist kein Trend, sondern längst ein fest etabliertes Konzept. Die Nachfrage treiben Großkunden, Konzerne und zunehmend auch der Mittelstand.


So wundert es nicht, wenn die im Cloud-Zeitalter gegründeten IT-Startups klingende Namen in ihren Kundenlisten führen. So auch die kaum ein Jahr junge AzureCore 365. E.On, Fresenius, Munich RE beispielsweise. Stephan Bail war vor der Gründung als freier Berater bei einem bekannten Münchener Automobilhersteller in verschiedenste Cloud-Projekte involviert. »Eine für mich hochspannende Arbeit an echten Innovationsprojekten«, schwärmt er.


Die seit Jahren vorgelegten Wachstumszahlen von AWS, Microsoft Azure oder Google Cloud unterstreichen seine Beobachtung, dass »Cloud Computing keine Mode oder Welle ist«. Andererseits ist sich Bail sicher, dass auch On-Premises-Infrastrukturen bleiben werden, auch wenn sie aus seiner Sicht mehr Nach- als Vorteile haben.
 

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