Die Bündelung technologischer Kompetenzen mehrerer Hersteller für unterschiedliche Workloads und offene Schnittstellen zu Fremdsystemen werden die Effizienz von Managed Services weiter steigern und Systemhäuser somit auch in die Lage versetzen, preislich attraktive Konditionen anzubieten und die Nachfrage zu beleben. Steigende Auslastungen bei anteilig sinkenden Personalkosten werden weiterhin für hohe Margen im IT-Servicegeschäft sorgen. Stetig wiederkehrende und steigende Einnahmen aus Mietmodellen machen das Systemhausgeschäft zudem planbar und zukunftssicher. Investitionsstopps wegen einbrechender Konjunktur treffen Managed Service Provider mit festen Kundenverträgen weniger hart als Systemhäuser, die auf Projektgeschäfte setzen.
Zumindest gilt das bis weit in die nächste Dekade hinein, ist sich Frank Roebers sicher. Ob die IT-Riesen Amazon, Google, Microsoft oder andere Global Player mit ihren mächtigen Cloud-Plattformen den jetzigen Boom bei Managed Services beenden werden, und wenn ja, wann die Hyperscaler IT-Häuser in eine neue Todeszone drängen, ist heute noch nicht vorhersehbar. Man darf sich aber berechtigte Hoffnungen machen, dass die mittelständischen IT-Häuser hierzulande die Innovationskraft aufbringen werden, sich für die nächste Welle der IT-Industrialisierung rechtzeitig zu rüsten.
Die vielen Insolvenzen der vergangenen Jahre in der Systemhaus-Branche überdeckten bisweilen die vielen Beispiele erfolgreicher Anpassung an geänderte Marktbedingungen. Auffällig ist, dass Systemhäuser mit neuen Dienstleistungsmodellen wie Managed Services oder Cloud von einer jüngeren Generation mittelständischer Unternehmer und Manager geführt werden, die im IT-Handel nie eine Option gesehen haben. Viele von ihnen sind Anfang/Mitte der 70er Jahre geboren und haben ihre IT-Unternehmen aufgebaut als mit Hardware schon kein gutes Geld mehr zu verdienen war.