Anders als von vielen Marktbegleitern und Experten vor dem Launch erwartet, liegt das Problem von Stadia allerdings nicht in der Technik. In den Foren und auf Reddit äußern sich die meisten Nutzer positiv überrascht von der Performance und auch die Tester kommen zu ähnlichen Ergebnissen. Die Latenzen sind demnach erfreulich niedrig und auch sonst kann die Leistung offenbar problemlos mit vielen Gaming-PCs mithalten. Dennoch beschweren sich gleichzeitig zahlreiche Nutzer, dass Titel nicht wie versprochen in 4K mit 60 FPS laufen. Allerdings liegt auch das nicht an der Hardware. Einerseits funktioniert das 4K-Streaming bisher noch nicht über Googles eigenen Chrome-Browser, andererseits sind bei manchen Titeln erst noch Anpassungen notwendig, damit sie auch über Stadia die volle Auflösung liefern können.
Hier zeigen sich allerdings schon einige andere der Start-Schwierigkeiten. Allen voran die Kommunikation: Vor lauter Marketing-Geschrei verpasst es Google bislang, Spieler und Interessenten ausreichend mit echten Informationen zu versorgen. Zum Beispiel darüber, welche Titel aktuell in welcher maximalen Auflösung und Bildrate verfügbar sind. Für die Fans eine so wichtige Information, dass sie kurzerhand selbst eine entsprechende Datenbank ins Leben gerufen haben. Aus dieser lässt sich beispielsweise ersehen, dass von den 26 zum Start verfügbaren Spielen nur acht überhaupt in der maximalen Stufe mit 4K und 60 FPS bereitstehen. Ausgerechnet Destiny 2 gehört nicht dazu.
Ähnlich undurchsichtig ist die Kommunikationsstrategie in anderen Bereichen. So kündigt Google zwar schon seit Wochen an, dass demnächst weitere 150 Spiele hinzukommen sollen, aber um welche Titel es sich im Einzelnen handeln wird und wann genau sie verfügbar sein werden, erfahren die Spieler nicht. Genauso wenig, wie welche Auflösungen sie ermöglichen und was sie kosten sollen.