„Alte Kompetenz-Modelle sind überholt“

Übergangsfrist endet: Microsofts Partnerpogramm geht live

11. Juli 2022, 11:02 Uhr | Michaela Wurm
© Microsoft

Zum 1. Oktober 2022 wird nach einer Übergangsfrist Microsofts neues Cloud Partner Programm (MCPP) live geschaltet, das für die Partner einschneidende Änderungen bringt. Details will Microsoft auf der bevorstehenden „Microsoft Inspire“ nennen.

Microsofts neues Cloud Partner Programm (MCPP) bringt für die Partner so einige Veränderungen, die ab dem 1. Oktober 2022 greifen. Dann endet die Übergangsfrist nach der Ablösung des bisherigen „Microsoft Partner Network“.

Das neue Programm sei auf die Herausforderungen der Digitalisierung ausgerichtet, die für Kunden und Partner des Herstellers enorme Veränderungen bedeuten, betont Edith Wittmann, Senior-Direktorin Global Partner Solutions bei Microsoft Deutschland, die seit Februar 2022 die Global Partner Solutions Organisation (GPS) bei Microsoft Deutschland leitet: „Produkte treten in den Hintergrund. Unsere Kunden erwarten einen Lösungsansatz, der sie dort abholt, wo sie stehen und damit auch ein End-to-End-Angebot, welches die dazugehörigen Services beinhaltet“.

Wie bei der Vorstellung des neuen Programms schon bekannt gegeben wurde, spielen die bisherigen Kompetenzen und Spezialisierungen der Partner im neuen Programm keine Rolle mehr. „Sechs neu gefasste Solution Partner Designations und ein neues Scoring lösen im Oktober die bisherigen 19 Kompetenzen ab“, erläutert Wittmann. „Die neu gefassten Solutions Partner Designations spiegeln unsere Microsoft-Lösungsbereiche wider und machen das Programm übersichtlicher und schlanker. Unsere alten Strukturen und Kompetenz-Modelle des Microsoft Partner Program (MPN) sind in diesem Zusammenhang tatsächlich überholt.“

Zwar können die Partner ihre erworbenen Kompetenzen weiterführen, verspricht Wittmann bei einem Presse-Roundtable. Für die Einstufung der Partner im Microsoft-Partnernetzwerk sind aber die sechs neuen an den Lösungsbereichen ausgerichteten „Designations“ entscheidend: Data & KI (Azure, Datenanalyse mit Hilfe von KI), Infrastructure (Azure, SAP-Landschaften, Virtualisierung, Dynamics 365 und die Power Platform), Digitale und App-Innovation (Azure, Software-Entwicklung, DevOps und Co.), Business-Anwendungen (Dynamics 365, Business Central, Power BI), Modern Work (Microsoft 365: Teams und Co.) und IT-Sicherheit (Endpoint Security, Schutz der digitalen Identitäten).      

Richtwert für die Einstufung ist der neue „Partner Capability Score“ (PCS), der bereits bei US-Partnern für Unmut sorgte. (ICT CHANNEL berichtete). Es sei für Partner sehr schwer, den „Score“ zu erreichen, weil „new sales“ übergewichtet werde. Microsoft würde mit dem neuen Programm außderdem Direktbeziehungen zum Endkunden forcieren, so die Befürchtung. Sebastian Grassl, Director Partner Sales & Business Development bei Microsoft Deutschland, hatte im Interview mit ICT CHANNEL deshalb betont, dass die Partner ausreichend Zeit bekommen würden, sich auf die Veränderungen einzustellen.

Die sechs neuen Lösungspartnerkompetenzen machten den Leistungsumfang der Partner viel besser sichtbar, erläutert Wittmann. "Kunden können nun auf den ersten Blick sehen, wo die Stärken unserer Partner liegen". Bisher konnten Kunden nicht alle Kompetenzen und Begrifflichkeiten einordnen. Im neuen Programm habe man daher für mehr Klarheit gesorgt. Als Beispiel nennt sie „Modern Work“. „Darunter können sich jetzt die meisten Ansprechpartner auch bei unseren Kunden direkt etwas vorstellen.“

Details zu den neuen Designations und dem Score würden die Partner bei der bevorstehenden globalen Partnerkonferenz „Microsoft Inspire" am 19./20. Juli bekommen, verspricht Wittmann. Sie empfahl vor allem die Opening Keynote von Microsoft-Chef Satya Nadella gleich am Dienstag, den 19. Juli um 17:05 Uhr sowie die Keynote von Nick Parker, President Industry and Partner Sales, um 17:50 Uhr.

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