Fehlendes Management

Virtualisierung im Blindflug

29. August 2008, 13:21 Uhr | Werner Veith
Management-Tools, die Unternehmen für ihre virtuelle Infrastruktur einsetzen (Quelle: NetIQ)

In einer Umfrage von NetIQ über den Einsatz von Virtualisierung zeigt sich, dass sich nur etwa ein Fünftel der Unternehmen, Management-Tools dafür einsetzen. Diese sind aber Vorraussetzung, um die deutlich komplexeren Strukturen effizient zu nutzen.

Über die Vorteile von Virtualisierung muss man nicht diskutieren. Server, aber auch Speicherplatz, lassen sich besser ausnutzen. Aber etwa auch Ausfallkonzepte lassen so viel einfacher und schneller bereitstellen. Spätestens aber hier wird deutlich, dass ein entsprechendes Management unumgänglich ist. Interessanterweise setzen in einer Umfrage von NetIQ nur 21 Prozent der befragten Unternehmen eine entsprechende Lösung ein. Für die Ergebnisse wurden weltweit 1000 Unternehmen und staatliche Organisationen interviewt. Dabei kamen 45 Prozent der Firmen aus dem Mittelstand.

Hier passt es auch ins Bild, dass 41 Prozent keine Reporting-Tools einsetzen. 22 Prozent Vmwares verwenden »Virtual Center« und 35 Prozent die gleichen Systeme wie für ihre physikalischen Systeme. Solche Werkzeuge sind aber essenziell, um etwa die Auslastung zu überwachen und etwa rechtzeitig eventuelle Erweiterungen oder andere Maßnahmen zu planen.

Auch das Thema Sicherheit zeigt sich in der Erhebung etwas zwiespältig. In einer virtuellen Landschaft müssen etwa nicht nur die physikalischen Systeme, sondern auch die darauf laufenden virtuellen geschützt werden. Dass dies nicht immer ganz einfach mit den bestehenden zu lösen ist, zeigt die wachsende Zahl der Lösungen, die sukzessive von Security-Herstellern kommen. Allerdings setzen in der Umfrage 39 Prozent keine spezifischen Lösungen für virtuelle Infrastrukturen ein. 44 Prozent nutzen immerhin ihre bestehenden Sicherheits- und Compliance-Syssteme.

Die Zahl des geringen Einsatzes von Management-Tools relativiert sich allerdings etwas beim Blick auf die Größe der virtuellen Infrastrukturen. Bei 58 Prozent laufen weniger als 10 Prozent der Server als virtuelle Systeme. Zwischen 10 und 20 Prozent sind es bei 22 Prozent der befragten Firmen und Behörden. Hier zeigt sich, dass der Grad der Virtualisierung noch nicht so hoch ist. Es bleibt also auch noch Zeit beim Management zu wachsen. Trotzdem sollte das Thema nicht unterschätzt werden, denn 55 Prozent arbeiten produktiv mit virtuellen Systemen.

Bei der Verteilung der eingesetzten Hypervisor gibt es keine großen Überraschungen. Vmware liegt bei 56 Prozent, Microsofts Hyper-V bei 13 Prozent,

Citrix-Xen-Server bei 11 Prozent und bei Sun sind es noch 7 Prozent. Die nicht so hohe Adaption von virtuellen Systemen zeigt sich auch daran, dass bei 61 Prozent die Zahl der ESX-Server von Vmware unter 10 Systemen liegt.


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