Laut Bitkom

Die Hälfte der Smartphone-Nutzer setzt auf Reparatur

27. März 2023, 16:56 Uhr | Lukas Steiglechner
© vladteodor / AdobeStock

Eine Mehrheit der befragten Smartphone-Nutzer bringt sein Gerät bei einem Defekt zur Reparatur. Unabhängig davon sind 69 Prozent der Meinung, dass der Mehrwertsteuersatz für Reparaturen gesenkt werden sollte, um die Langlebigkeit von IT-Geräten zu steigern.

Smartphones können allerlei Schäden nehmen – von einem gesprungenen Display über eine verstaubte Ladebuchse bis hin zum kaputten Akku. Mittlerweile bevorzugt die Hälfte (52 Prozent) der NutzerInnen auf eine Reparatur, sobald ihr Smartphone einen Defekt aufweist. Das zeigt eine Befragung des Branchenverbands Bitkom. Dafür wurden 1.003 Personen in Deutschland ab 16 Jahren befragt, darunter 854 NutzerInnen eines Smartphones oder Handys.

Demnach werden für Reparaturen verschiedene Möglichkeiten genutzt: Ein Viertel (24 Prozent) hat einen Schaden schon einmal durch den Hersteller reparieren lassen. 19 Prozent haben die Reparatur-Dienste des Händlers in Anspruch genommen und neun Prozent waren in einer spezialisierten Werkstatt. Zehn Prozent haben auch schon einmal einen Schaden selbst repariert. „Wer ein defektes Smartphone oder ein anderes defektes IT-Gerät reparieren lässt, statt es wegzuwerfen, sorgt für weniger Elektroschrott und schont Ressourcen und Umwelt“, sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder.

Denjenigen, die einen Defekt oder Schaden an einem Smartphone wenigstens einmal nicht haben reparieren lassen, waren meist die Kosten zu hoch. 73 Prozent sagen: Die Reparatur war mir zu teuer. 53 Prozent wollten ohnehin ein neues Gerät und 44 Prozent haben eine Reparatur als zu kompliziert empfunden. Für 31 Prozent hätte die Reparatur zu lange gedauert und bei 23 Prozent war der Schaden nicht reparierbar.

Unabhängig von ihrer persönlichen Smartphone-Nutzung sprechen sich 69 Prozent der Deutschen generell für eine Mehrwertsteuersenkung auf Reparaturen aus. „Wer Reparaturen von Geräten fördern will, muss die richtigen Anreize setzen. Eine Mehrwertsteuersenkung auf Ersatzteile und Reparaturdienstleistungen für IT-Hardware wie Smartphones und Laptops ist ein solcher Anreiz, der direkt und unmittelbar wirkt“, sagt Rohleder. Mit Blick auf die Pläne der EU-Kommission, einen Gesetzesentwurf für ein „Recht auf Reparatur“ vorzulegen, weist der Bitkom darauf hin, dass Reparaturen eines von vielen Instrumenten einer umfassenden Nachhaltigkeitsstrategie darstellen. Wichtig sei unter anderem auch eine Förderung der Nutzung wiederaufbereiteter Geräte, so genannte Refurbished-IT. „Wir müssen in Deutschland und Europa weniger Müll und Elektroschrott erzeugen – so viel ist sicher. Für elektronische und digitale Geräte wie Tablets, Smartphones oder Laptops gilt: Je länger diese Produkte genutzt werden, desto nachhaltiger sind sie in der Regel“, betont Rohleder.

Insgesamt hatten 89 Prozent der NutzerInnen von Handys und Smartphones schon einmal einen Defekt an einem Gerät. Ein Displayschaden ist dabei die häufigste Ursache für einen Defekt – 73 Prozent derjenigen, die schon einmal einen Schaden an ihrem Gerät hatten, waren davon betroffen. 56 Prozent hatten ein beschädigtes Gehäuse und 37 einen Akkuschaden. Lautsprecher und Mikrofon waren bei jeweils einem Viertel schon mal Defekt. 13 Prozent hatten bei ihrem Smartphone oder Handy einen Wasserschaden und zehn Prozent eine defekte Ladebuchse.


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