Mobile Computing: Tablet-Rechner

Google will mit dem »gPad« dem iPad das Wasser abgraben

13. April 2010, 9:59 Uhr | Bernd Reder

Vielleicht hatte er ein Gläschen zu viel, oder war es nur ein Marketing-Trick? Jedenfalls soll Eric Schmidt, CEO von Google, auf einer Party in Los Angeles Freunden gegenüber bestätigt haben, dass der Hersteller einen Tablet-Rechner herausbringen wird. Das System soll mit Apples iPad konkurrieren.

So könnte Google gPad aussehen. Die Studie ist auf der Web-Site des Chromium-OS-Projekts zu finden.
So könnte Google gPad aussehen. Die Studie ist auf der Web-Site des Chromium-OS-Projekts zu finden.
Android oder Chromium OS? Der Tablet-Rechner von Google wird vermutlich Android als Systemsoftware nutzen.
Android oder Chromium OS? Der Tablet-Rechner von Google wird vermutlich Android als Systemsoftware nutzen.

Wie die New York Times berichtet, ließ Eric Schmidt, Chief Executive Officer von Google, auf dem Fest im Freundeskreis Andeutungen über den Tablet-Rechner fallen. Allzu ergiebig sind die Informationen allerdings nicht. Angaben zum Namen des »iPad-Killers« machte der Manager nicht. In Branchenkreisen wird als Bezeichnung für den mobilen Rechner »gPad« kolportiert.

Als Betriebssystem soll das System – natürlich – Android nutzen. Hinter den Kulissen, so mehrere US-Weblogs, verhandelt Google bereits mit Medienhäusern, um sich Content für das gPad zu sichern. So sollen die User auf E-Books sowie die elektronischen Versionen von Zeitungen und Magazinen zugreifen können. Damit kopiert Google das Konzept, das Apple mit dem iPad bereits in die Tat umgesetzt hat.

Bereits Anfang Februar veröffentlichten Entwickler von Google Studien einer Benutzerschnittstellte für einen Tablet-Rechner. Dies erfolgte im Rahmen des Projekts Chromium OS. Es hat die Entwicklung eines schnellen und sicheren Betriebssystems zum Ziel, das vorzugsweise bei Geräten für den Internet-Zugang zum Zuge kommen soll.

Studien von Tablet-Rechnern mit Chromium OS

Auf der Web-Site des Projekts finden sich denn auch Fotos mit Studien von Tablet-Rechnern, die unter Chromium OS laufen. Die Geräte sehen dem iPad verdächtig ähnlich. Allerdings sind keine technischen Details über das gPad durchgesickert, etwa Prozessor, Speicherausstattung und implementierte Anwendungen.

Das gPad, wenn es denn kommen sollte, wäre nicht der einzige Herausforderer für das iPad. Hewlett-Packard hat mit dem »Slate« einen vergleichbaren Rechner entwickelt. Auch Acer, Dell und Lenovo wollen ähnliche Systeme auf den Markt werfen. Firmen wie Acer und auch HP setzen dabei auf Open-Source-Software wie Android oder Chromium OS – auch wegen der im Vergleich zu Windows niedrigeren Lizenzkosten.

Dagegen scheint Nokia derzeit nicht auf den iPad-/gPad-Zug aufspringen zu wollen. Der Weltmarktführer bei Handys und Smartphones arbeitet stattdessen an einem E-Book-Reader. Zwar hält der Konzern mit Details zu dem Produkt noch hinter dem Berg, doch bestätigte Nokias CEO Olli-Pekka Kallasvuo immerhin, dass der Hersteller im Lauf des Jahres »einen kleinen Laptop« herausbringen wolle.

Da ein mobiler Rechner in der Regel allerdings deutlich mehr Funktionen bietet als ein E-Reader, könnte dies sehr wohl bedeuten, dass auch Nokia in Richtung Mobile-Computing und iPad marschiert. Erste Gehversuche in diese Richtung unternahm Nokia bereits mit dem Netbook »Booklet 3G« und Geräten, die unter dem Linux-Derivat MeeGo laufen.


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