Ob HTC, Samsung oder Research In Motion: Bislang hat es kein Smartphone-Hersteller geschafft, einen ernst zu nehmenden Rivalen für Apples iPhone vorzustellen. Jetzt will Microsoft einen neuen Anlauf wagen, zusammen mit dem Service-Provider Verizon Wireless.
Gleich, ob der IT-Administrator es will oder nicht: Selbst in eher konservativen Unternehmen und Branchen wie dem Bankwesen oder Maschinenbau hat sich Apples iPhone breit gemacht. Nach Angaben der Marktforschungsgesellschaft ABI Research verkaufte Apple im ersten Quartal des laufenden Jahres weltweit rund 3,79 Millionen iPhones. Das bedeutete bei Mobiltelefonen einen Marktanteil von 1,5 Prozent, rund 0,4 Prozent mehr als Ende 2008.
Alle Versuche von Konkurrenten, einen »iPhone-Killer« herauszubringen, funktionierten bislang nicht so recht, auch wenn Samsung, HTC und RIM mit dem Blackberry Bold durchaus interessante Geräte vorstellten. Doch jetzt soll alles anders werden: Microsoft und Verizon Wireless wollen nach Informationen des Wall Street Journal Apple mit einem iPhone-Verschnitt das Leben schwer machen.
»Pink«, so der Codename des Geräts, wird als Betriebssystem – natürlich – Windows Mobile verwenden. Details zum Smartphone sind noch Mangelware. Es wird einen Touchscreen haben, so wie das iPhone. Das Design und die Softwareausstattung steuert Microsoft bei, herstellen wird das Gerät ein Auftragsfertiger – ein übliches Vorgehen in der Mobilfunkbranche.
Ebenfalls von Apple abgeschaut hat sich Microsoft »Windows Marketplace for Mobile«, einen Online-Shop für Windows-Mobile-Anwendungen. Eine starke Software-Basis gilt mittlerweile im Mobiltelefon-Bereich als unverzichtbar. Aus diesem Grund haben auch RIM und Nokia solche Online-Läden eröffnet.
Vermarktet werden soll »Pink« durch den Mobilfunk-Carrier Verizon Wireless. Er will mit einem (möglicherweise exklusiven) Anti-iPhone dem Konkurrenten AT&T Paroli bieten. Dieser vermarktet in den USA exklusiv das Apple-Smartphone.
Ebenfalls in Richtung iPhone zielt das »Pre« von Palm. Angesichts der massiven finanziellen Probleme des Herstellers ist es allerdings fraglich, ob das von Fachleuten hoch gelobte Gerät überhaupt auf den Markt kommt. Vielleicht sollte Microsoft einfach Palm kaufen und Windows Mobile auf das »Pre« packen.