Strukturkrise

TK-Markt weiter in der Krise

18. März 2010, 11:29 Uhr | Markus Reuter
Smartphones und Datendienste boomen, doch können sie den Umsatzrückgang bei Sprachdiensten noch nicht kompensieren

Die Umsätze mit Telekommunikations-Diensten und -Produkten werden in diesem Jahr erneut zurückgehen. Von den vier deutschen Netzbetreibern schneidet E-Plus in der Händlerzufriedenheit am Besten ab.

Die aktuelle Studie für den ITK-Markt, die der Branchenverband BITKOM auf der diesjährigen CeBIT vorstellte, zeigt, wie schwierig das Geschäft mit Telekommunikations-Diensten und –Produkten geworden ist. Der ehemalige Wachstumsmarkt geht kontinuierlich zurück: In der Telekommunikation werden die Umsätze im laufenden Jahr voraussichtlich um 1,1 Prozent auf 63 Milliarden Euro sinken, so der BITKOM. Im Jahr 2011 soll sich der Markt auf diesem Niveau stabilisieren. Das bedeutet aber wieder einen kleinen Rückgang in Höhe von 0,3 Prozent. Im Klartext: Der Markt für Telekommunikation verliert - nach minus 3,6 Prozent in 2009 und minus 1,1 Prozent in 2010 - zum dritten Mal in Folge.

»Den Markt für Telekommunikation bestimmen strukturelle Veränderungen«, begründete Bitkom-Präsident August-Wilhelm Scheer auf der diesjährigen CeBIT die Umsatzeinbrüche. »Die Umsätze mit Sprachdiensten sinken und die Umsätze mit Datendiensten steigen rasant.« Die im deutschen Festnetz übertragene Datenmenge sei im vergangenen Jahr um 18 Prozent auf 2,6 Milliarden Gigabyte gewachsen. »Inzwischen boomt auch das mobile Internet«, sagte Scheer. Im Mobilfunk habe sich das Datenvolumen im Jahr 2009 auf 40 Millionen Gigabyte fast vervierfacht. Davon profitierten die Netzbetreiber: Der Umsatz mit mobilen Datendiensten werde im Jahr 2010 um 8 Prozent auf 5,8 Milliarden Euro steigen.

Einen enormen Schub bekomme das mobile Internet mit dem Erfolg moderner Smartphones. In Deutschland erwartet der BITKOM im Jahr 2010 ein Absatzplus von 47 Prozent auf 8,2 Millionen Geräte. Der Umsatz steige dabei um ein Drittel auf 1,5 Milliarden Euro. Microsoft-Chef Achim Berg zählt das Smartphone-Segment zu den wichtigsten IT-Wachstumsmärkten: »Smartphones haben ein großes Potenzial. Diesen Bereich müssen wir zurück auf die CeBIT holen. Der Markt wird in diesem Jahr turbulent. Nicht nur wegen uns: Wir werden mit Microsoft Phone 7 im zweiten Halbjahr ein neues Betriebssystem auf den Markt bringen«, so Berg im Gespräch mit Computer Reseller News (CRN berichtete ). Diesen Trend bestätigt auch die CRN-Marktforschung »Channeltracks«: 27,8 Prozent der TK-Fachhändler führen mittlerweile Smartphones im Angebot.


  1. TK-Markt weiter in der Krise
  2. Mobiles Internet boomt
  3. Das kritisieren TK-Händler an ihrem Provider

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